© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/03 25. Juli / 01. August 2003

 
Zitate

"Beschämend primitive, unwissende Menschen bringt unser System hervor. Lehrer werden verachtet, sind unterbezahlt. 90 Millionen Amerikaner können kaum lesen. (...) Mich erschüttert diese totale Unterwürfigkeit gegenüber meinem Land. Ich fasse es kaum, wie bereitwillig eigentlich kluge Menschen die Schattenseiten unseres Landes ausblenden. Die breite Blutspur unserer militärischen Interventionen im Ausland. (...) Über 40 Millionen haben keine Krankenversicherung. (...) Mich erinnert diese Liebedienerei an die politische Elite der DDR, die sich dem sowjetischen Hegemon stets bereitwillig unterwarf. (...) Die Amerikaner waren nach dem Krieg so sanft und hilfsbereit, weil sie von den Deutschen besonders viel wollten (...), viele Soldaten, eine tüchtige, gehorsame, prowestliche Bundeswehr. (...) Es gibt keinen Grund für eine überschwengliche Dankbarkeit der Deutschen gegenüber Amerika."

Norman Birnbaum, US-Politikprofessor, im Magazin "Stern" 30/02

 

 

"Bushs Problem liegt darin, daß er derzeit nicht mit der Verteidigung wirtschaftlicher US-Interessen argumentieren kann: Es gibt in Liberia nichts zu holen, und bis viele afrikanische Ölfelder außerhalb Nigerias für die USA ökonomisch nutzbar sind, vergehen noch etliche Jahre. (...) Und was käme nach Liberia? Die Supermacht müßte in ganz Afrika für Ordnung sorgen, das Problem Nordkorea müßte gelöst werden - der Weltpolizist stünde im Dauereinsatz. (...) Heute könnten die USA, die Truppen auf jedem Kontinent stationiert haben, in der Phase der Überdehnung stecken - die einzige Supermacht droht sich zu übernehmen."

Gerhard Plott, Publizist, im Wiener "Standard" vom 16. Juli

 

 

"Für den Schritt Schröders habe ich Verständnis, denn er hat eine herausgehobenere Position und trägt mehr Verantwortung als ich. Er will mit der Absage seines Urlaubs sagen: Leute, so könnt ihr mit meinem Volk nicht umgehen! Und manch einer in Italien begreift vielleicht, daß seine Regierung gaga ist, um das Mindeste zu sagen."

Heide Simonis, SPD-Ministerspräsidentin von Schleswig-Holstein, im Interview mit dem "Rheinischen Merkur" vom 17. Juli 2003

 

 

"Das ist der zweite Punkt, den man neben der zweifelhaften Justizpolitik beachten muß, daß in Italien schlicht und einfach eine rassistische Regierung im Amt ist."

Werner Schulz, Europaabgeordneter der SPE, im Interview mit dem Fernsehsender XXP am 15. Juli

 

 

"Das Bedürfnis, zu Klumpen geballt herumzujubeln, ist nicht totzukriegen. Seitdem es in Berlin nicht mehr durch Alliierte Siegesparaden befriedigt werden kann, gibt es die Loveparade. Hier kommt die Winkelementsorte Mensch in Schweiß, hier faßt die Love Parade Berlin GmbH säckeweise Moneten ab, und nur deswegen meldet sie die organisierte Trostlosigkeit als politische Demonstration an."

Wiglaf Droste in einem Kommentar der "taz" vom 12./13. Juli


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen