© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/03 30. Mai 2003

 
Meldungen

Gewaltkriminalität nimmt stark zu

BERLIN. Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2002 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die registrierten Rauschgiftdelikte nahmen darin um 1,8 Prozent zu. Dies sei zwar ein höherer Anstieg als im Vorjahr (um 0,9 Prozent), jedoch immer noch bedeutend geringer als in den Jahren 1994 bis 2000. Der Mißbrauch von Heroin habe sich verringert, Kokain-, Cannabis- und Amphetaminmißbrauch hätten hingegen zugenommen. Bei den Kapitalverbrechen Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung sowie gefährliche und schwere Körperverletzung stieg die Aufklärungsquote auf bis zu 95 Prozent. Beträchtlich sei der Rückgang der Computerkriminalität. Die Zahl der registrierten Fälle sank um 27,5 Prozent. In Anbetracht des Anstiegs um 39,8 Prozent im Jahre 2001 sei dieser Rückgang dennoch beachtlich. Im Vergleich zu den Vorjahren stieg die Gewaltkriminalität um vier Prozent. Ursache hierfür sei die Zunahme der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 5,5 Prozent, auf die fast zwei Drittel der erfaßten Gewaltkriminalität entfielen. Raubdelikte nahmen um 3,1 Prozent zu.

 

Berliner CDU bei Parteitag gespalten

BERLIN. Die Berliner CDU hat mit Joachim Zeller einen neuen Landesvorsitzenden. Zeller setzte sich in einer Kampfabstimmung mit 166 zu 149 Stimmen gegen Ex-Finanzsenator Peter Kurth durch. Der 50jährige Zeller ist Nachfolger von Christoph Stölzl, der sein Amt bereits nach einem Jahr wieder zur Verfügung gestellt hatte. Zeller wird dem Kreis um den früheren Fraktionsvorsitzenden Frank Steffel zugerechnet, der auf Drängen der Partei zurückgetreten war. Nachfolger Steffels wurde vor einer Woche Nicolas Zimmer. CDU-Chefin Angela Merkel forderte die Partei zur Geschlossenheit auf. Sie bot den Berliner Christdemokraten Unterstützung an, das "Bild der CDU in dieser Stadt wieder zu schärfen".

 

Wieder Demonstration gegen Burschenschaft

GIESSEN. Zum wiederholten Mal wurde der Gießener Frühschoppen der dortigen Studentenverbindungen durch Linksautonome empfindlich gestört. Auf dem Berliner Platz trafen sich vergangenes Wochenende mehr als 100 Korporierte und Freunde der Arbeitsgemeinschaft Gießener Studentenverbindungen (AGS). Sie wollten eigentlich die Gießener Bürger über das Verbindungsleben informieren, als etwa 40 Demonstranten mit Trillerpfeifen, Megaphon und Transparenten die Zusammenkunft zu stören begannen. 40 Polizeibeamte mußten die Linksextremisten von den Korporierten fernhalten. Der Vorsitzende der AGS, Hans-Peter Hofmann, wurde bei seiner Begrüßungsansprache mehrfach gestört. Stadtrat Thomas Rausch sowie der Präsident der Fachhochschule, Dietrich Wendler, verzichteten daraufhin auf die geplanten Grußworte.


 
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