© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/03 09. Mai 2003


Zitate

"Den Eintagsfliegen von gescheiterten Parteigründungen eine weitere hinzuzufügen, kommt nicht in Frage. Das würde meinen Widersachern im politischen Establishment so passen. (...) Die politische Gesäßgeographie des Links-Rechts ist völlig überholt. Aber wer das nicht kapieren will, muß wenigstens sehen, daß sich alle Parteien in der Mitte drängeln. der Rest ist Propaganda. (...) Meine Widersacher wollen mich in die rechte Ecke schieben, damit sie mich mit den üblichen primitiven Schlagworten verteufeln können (...) Die Schillpartei steht auf Kriegsfuß mit dem Rechtsstaat und steht mir damit extrem fern."

Jürgen W. Möllemann, Ex-FDP Mitglied, in einem Interview mit "Nation & Europa", Heft 5, Mai 2003

 

 

"Den Kampf um die Begriffe hat die Linke in Deutschland verloren ... Im Duden steht unter 'Reform': Verbesserung. Reform hieß zu Zeiten Willy Brandts, daß es der Mehrheit der Bevölkerung nach der Reform besser ging. Heute ist das Gegenteil der Fall - nach der Reform wird es der Minderheit besser gehen. Es kann nicht sein, daß die rot-grüne Regierung dieses Wort aufgreift und zur Grundlage ihrer Regierungsarbeit macht ... Alles, was die Arbeitnehmer in den letzten hundert Jahren erkämpft haben, wird jetzt von der Regierung in Frage gestellt. Dies ist eine Rückfahrt ins 19. Jahrhundert ... An dieser Stelle plädiere ich für einen starken Staat. Wer sein Kapital ins Ausland bringt und erwischt wird, dem wird im gleichen Umfang Vermögen im Inland vom Staat konfisziert. Dann soll man mal sehen, wie schnell die ihr Geld zurückholen."

Oskar Lafontaine, Ex-SPD-Chef, auf der Bezirkskonferenz der südhessischen Jungsozialisten am 27. April

 

 

"Wir müssen die Rente umbauen vom Zwei-Generationen-Vertrag zum Drei-Generationen-Vertrag, wo also auch die Kinder eine wichtigere Rolle spielen. Meiner Meinung nach müßten wir versuchen, Eltern, die Kinder erziehen, während der Erziehungszeit bei den Beiträgen zur Rentenversicherung deutlich zu entlasten. Das wäre ein notwendiger und wichtiger Reformschritt, auch um langfristig den Menschen in Deutschland wieder mehr Mut zu Kindern zu machen."

Hermann-Josef Arentz, Vorsitzender der CDU-Sozialausschüsse, im Deutschlandfunk am 28. April

 

 

"Washington mußte mit ansehen, wie in nur wenigen Monaten aus Chirac...ein Staatsmann von Format wurde. Ein Mann, der höchstes Ansehen in der Welt genießt und von Millionen geradezu als Held verehrt wird. Zur selben Zeit mutierte Bush zum planetarischen Buhmann. Die Bush-Männer wissen genau, warum sie auf Chirac und die Franzosen hindreschen. Sie wollen Europa als Ganzes treffen. Um so unverständlicher, daß den attackierten Franzosen kaum eine europäische Staatskanzlei zu Hilfe eilt. Im wohlverstandenen europäischen Interesse müßte heute die Losung lauten: Solidarität mit Chirac!"

Georg Hoffmann-Ostenhof im Wiener Magazin "Profil" 18/03


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