© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/03 25. April 2003

 
Meldungen

Berlin überschwemmt von Schwarzarbeitern

BERLIN. Die deutsche Hauptstadt wird immer mehr auch die Hauptstadt der Schwarzarbeit. Nach Schätzungen des Zweckverbundes Osterdeutscher Bauverbände (ZVOB) beträgt die Zahl der auf Berliner Baustellen tätigen Schwarzarbeiter etwa 90.000. Das sind 6.000 mehr als Ende 2002. Der Bauindustrieverband Berlin-Brandenburg rief die Politik auf zu handeln. Beispielsweise sollten Baustellen mit Hilfe spezieller digitaler Jobcards besser überwacht werden. Die Arbeitslosenquote im Bauhauptgewerbe liegt nach Angaben des Berliner Wirtschafts-Staatssekretärs Volkmar Strauch bei 54,6 Prozent, im Baunebengewerbe bei 33,5 Prozent. Zur Zeit seien etwa 500 Mitarbeiter der Berliner Senatsverwaltungen und Arbeitsämter im Einsatz, um illegal Beschäftigte aufzuspüren.

 

In Sachsen-Anhalt greift Armut um sich

MAGDEBURG. Im Bundesland Sachsen-Anhalt lebt fast jeder fünfte Haushalt unter der Armutsgrenze. Die Situation sei vor allem durch Arbeitslosigkeit, Schulden, Scheidung sowie Konsumverhalten entstanden, so der sachsen-anhaltinische Sozialminister Gerry Kley (FDP). Eine weitere Ursache sei der Strukturwandel weg vom produzierenden Gewerbe hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Hier habe Sachsen-Anhalt den Anschluß noch nicht gefunden. In Sachsen-Anhalt sei das Armutspotential höher als in anderen Bundesländern. Mit 18 Prozent läge die Armutsquote weit über dem Durchschnitt Westdeutschlands mit zwölf Prozent.

 

Kaum Austritte aus der CDU wegen Irak-Krieg

BERLIN. Trotz des Sinkens der Umfragewerte von CDU-Chefin Angela Merkel wegen ihrer pro-amerikanischen Position gab es kaum Austritte aus den Unionsparteien. Nach Angaben des CDU-Generalsekretärs Laurenz Meyer gaben im Monat März lediglich 186 Christdemokraten aus Protest ihr Parteibuch zurück. Dies sei der drittniedrigste Wert seit zwei Jahren. Derzeit hat die Union nach Angaben Meyers etwa 593.000 Mitglieder, die Zahl sinke leicht.


 
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