© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/03 04. April 2003


Zitate

"Die Bush-Regierung repräsentiert eine bestürzende Neuorientierung in der US-Außenpolitik. Diese unilaterale Arroganz, mit der Präsident Bush agiert, bedroht fünfzig Jahre harte Arbeit vorangegangener Präsidenten. Seit dem Zweiten Weltkrieg hatten die USA, was immer sie auch verbrochen haben mögen, doch dazu beigetragen, ein funktionierendes Regelwerk des internationalen Rechtes zu entwickeln. (...) Aber es war ein großer Schaden, daß Tony Blair und José María Aznar sich auf die Seite von Bush gestellt haben. Wäre Europa geschlossen gegen den US-Unilateralismus gestanden, hätte Washington wahrscheinlich nachgeben müssen."

Richard Rorty, Literatur-Professor an der Stanford-Universität, im Wiener Magazin "Profil" 13/03

 

 

"Ich billige der amerikanischen, der britischen und der spanischen Regierung den besten Willen zu. Das sehe ich anders als die Bundesregierung, die Friedensdemonstranten und übrigens auch die gesamte rechtsradikale Szene, die einander gegenwärtig in ihrer antiamerikanischen Wut überbieten."

Jörg Friedrich, Historiker und Buchautor, in einem Interview mit der "Welt" am 22. März

 

 

"Frankreich hat in diesem Streit die Chance genutzt, seinen alten Traum von der multipolaren Welt mit einem besonderen Status Frankreichs zu verfolgen. Doch ist Deutschland nicht Frankreich. Unsere Staatsräson gebot stets zweierlei: den Ausgleich mit Frankreich und den Erhalt des transatlantischen Bündnisses. Beides zu verbinden, haben alle Kanzler geschafft, Schröder nicht. Er hat die Balance verschoben."

Edmund Stoiber, CSU-Vorsitzender, in der "Zeit" 14/03

 

 

"Man hatte einen Punkt erreicht, an dem Krieg unvermeidbar geworden war. Bei einem Nichthandeln wäre der Schaden noch größer gewesen ... Es ist eine Niederlage von Politik und Diplomatie, aber eines ist dieser Krieg mit Sicherheit nicht - nämlich ein Präventivkrieg."

Angela Merkel, CDU-Vorsitzende, in der ARD-Sendung "Gabi Bauer" vom 26. März

 

 

"Für mich steht fest, daß dieser Krieg (gegen den Irak) völkerrechtlich problematisch ist. Volkstümlich würde man sagen, daß das Völkerrecht mit Füßen getreten wird."

Herbert Haupt, österreichischer Vizekanzler und FPÖ-Chef, in der Parlamentsdebatte am 26. März

 

 

"Für den (Irak-)Krieg gibt es nach meiner Auffassung keine wirkliche Berechtigung, und er ist durch das Völkerrecht nicht legitimiert."

Alfred Gusenbauer, SPÖ-Chef, in der Parlamentsdebatte am 26. März

 

 

"Der Irak-Krieg wird die Terror-Gefahr deutlich vermindern, denn Regierungen werden kaum noch bereit sein, terroristische Organisationen auf ihrem Gebiet zu dulden. Sie sehen ja jetzt, wozu wir bereit sind, um sie zu stoppen."

Richard Perle, US-Präsidentenberater, in der "Berliner Zeitung" vom 26. März


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