© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/03 04. April 2003

 
Meldungen

Uran verseuchte Wasser in Bosnien

SARAJEVO. Laut einem aktuellen Bericht des Uno-Umweltprogramms UNEP hat abgereichertes Waffenuran die lokale Trinkwasserversorgung in Bosnien-Herzegowina während der Balkan-Kriege verseucht. Die Kontamination sei aber gering und stellte kein unmittelbares Risiko für Mensch und Umwelt dar. Es befänden sich aber noch immer Staubpartikel in der Luft. Die Ergebnisse aus Bosnien stimmen mit UNEP-Studien im Kosovo 2001 sowie Serbien und Montenegro im Jahr 2002 überein. Im Oktober 2002 wählte die UNEP 15 Regionen in Bosnien-Herzegowina aus, wo laut Nato-Informationen ebenfalls abgereichertes Uran (DU; depleted uranium) verschossen wurde. Die Verseuchungsstellen fanden sich alle in der Ortschaft Hadzici nahe der bosnischen Hauptstadt Sarajevo. Die Behörden der bosnischen Serben hatten schon im Herbst 1995 von erheblich erhöhter radioaktiver Strahlung in Hadzici und Umgebung berichtet. Eine Reihe von wissenschaftlichen Ergebnissen hat inzwischen belegt, daß radioaktive DU-Aerosole sich vom "Punkt der Freisetzung" aus über eine große Fläche ausbreiten. Dies bedeutet auch, daß große Teile des Kosovos inzwischen kontaminiert sind.

 

Benzinautos besser als Dieselfahrzeuge

MÜNCHEN. Benzinautos schädigen die Umwelt weniger als Dieselfahrzeuge. Dies ist das Ergebnis eines neuen ADAC-Tests für die Umweltverträglichkeit von Autos. Bei dem ADAC-"EcoTest" wurden 33 Benziner und Dieselfahrzeuge nach gleichen Kriterien beurteilt. Untersucht wurden der Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffen, Stickoxiden (NOX) und Partikeln sowie die Menge des klimaschädlichen CO2. Dabei erreichte der Kleinwagen Opel Corsa 1,0 Eco als einziges Auto die Höchstzahl von fünf Sternen, gefolgt vom Audi A2 1,6 FSI und dem Nissan Micra 1,2 visia. In der unteren Mittelklasse belegte der Toyota Prius 1,5 Hybrid mit vier Sternen Platz eins, vor dem Golf 1,6 FSI und dem Opel Astra 1,2 Eco. Schlußlicht wurde der Ford Focus Diesel 1,8 TDDi mit nur zwei Sternen. Benziner emittieren wenig CO und NOX, Dieselfahrzeuge wenig CO2, aber viele krebserregende Partikel. Die Testreihe soll laut ADAC nun mit größeren Autos aus anderen Fahrzeugklassen fortgesetzt werden.

 

Arbeitgeberpräsident für harte Einschnitte

BERLIN. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat Einschnitte ins soziale Netz verlangt, um die Beiträge zur Sozialversicherung wieder unter 40 Prozent zu drücken. Er forderte, den Arbeitgeberanteil in der Krankenversicherung per Gesetz auf höchstens sechs Prozent festzuschreiben. Die Bemessungsgrundlage der Beiträge sollte auf alle Einkommen ausgeweitet und für die bisher beitragsfrei mitversicherten Ehepartner sollte ein Pauschalbetrag eingeführt werden, forderte Hundt auf einer Pressekonferenz am 27. März. Das Krankengeld, die Kosten für private Unfälle und "versicherungsfremde Leistungen" wie das Sterbe- oder Mutterschaftsgeld sollten ganz aus der paritätischen Finanzierung herausgenommen werden. Hundt verlangte auch, den Zahnersatz komplett aus dem gesetzlichen Leistungskatalog zu streichen.

 

Zahl der Woche

66,3 Milliarden Euro betrug das Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte im Jahr 2002 - 17,2 Milliarden mehr als 2001. 32,2 Milliarden davon entfielen auf den Bund, 31,2 Milliarden auf die Länder, und 4,6 Milliarden Euro auf die Kommunen.

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


 
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