© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/03 28. März 2003

 
Zitate

"Die USA haben in den zwölf Jahren seit dem 2. Golfkrieg 1991 nicht einen ernsthaften Versuch gemacht, eine diplomatische Lösung mit Saddam Hussein zu finden."

Jürgen Todenhöfer, Ex- CDU-Bundestagsabgeordneter, in der ARD-Sendung "Boulevard Bio" am 19. März

 

 

"Deutschland gewährt den USA uneingeschränkte Überflugsrechte und Nutzung seiner Militärbasen (also auch für Bombenangriffe gegen den Irak), schützt die US-Kasernen mit eigenen Soldaten, hat ein ABC-Kontingent in Kuwait stehen und gibt mit Kriegsschiffen am Horn von Afrika der 'Koalition der Willigen' Geleitschutz. Das ist weit mehr, als viele andere 'Willige' tun - und nach Ansicht renommierter Juristen strafbar. Denn das deutsche Grundgesetz verbietet selbst die indirekte Unterstützung eines Angriffskrieges. Italien erlaubt nach einem Parlamentsbeschluß der Regierungsmehrheit den USA zwar die Nutzung seines Luftraumes und von Militärstützpunkten, untersagt aber direkte Luftangriffe von diesen Basen aus. Das ist weniger, als alle anderen 'Willigen' tun - und sehr viel weniger als der deutsche Beitrag, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. (...) Vielleicht sollte sich die gemeinsame europäische Außenpolitik auf eine Allianz der Heuchler, Taktiker und Zyniker gründen."

Josef Kirchengast, außenpolitischer Redakteur, im Wiener "Standard" vom 21. März

 

 

"Wie geht es weiter? Richtig interessant wird es nach dem Ende der Militäroperation. Die USA stehen dann vor zwei kolossal schweren Problemen. Washington muß sich zum einen auf einen inneren Zerfall des ethnisch komplizierten Staates Irak gefaßt machen. Vor diesem Hintergrund wird der Umbau von Staat und Gesellschaft nicht leicht fallen. Das zweite Problem wird noch schwieriger und umfassender. Die Führung der USA hat sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, einen Machtwechsel im Irak herbeizuführen. Der Nachkriegs-Irak soll zu einem Vorzeigemodell für die Verwestlichung eines Staates im moslemischen Osten aufgebaut werden. (...) Sollte dieses 'demokratische Schaufenster' für die arabische Welt scheitern, wird das Szenario eines Kampfes der Kulturen zwischen islamischer und westlicher Zivilisation immer wahrscheinlicher."

Kommentar der Moskauer Wirtschaftszeitung "Wedomosti" vom 21. März

 

 

"Ich schieße immer noch sehr gern - vor allem auf Nazis (...) Jeder weiß, daß Morden im echten Leben etwas Schreckliches ist. Wenn man im Spiel töten kann, dann bedeutet es nicht, daß man es in der Realität auch will ... die Realität ist nicht so spannend. (...) Auf Bäume zu schießen, ist nun mal langweilig, und in den achtziger Jahren schossen alle auf Zombies oder Aliens. Also habe ich für 'Wolfenstein 3D' was anderes gesucht. Ich bin auf Nazis gekommen - das ist eine Sorte von Mensch, die zu erschießen nicht so richtig schwerfällt."

John Romero, Gewaltspiele-Entwickler, im "Spiegel" 11/03


 
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