© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/03 28. März 2003

 
Meldungen

Friedenspreis für Schröder und Fischer?

LEIPZIG. Der Verband Deutscher Schriftsteller (VS) hat Bundeskanzler Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer für den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels vorgeschlagen. Verbandschef Fred Breinersdorfer sagte am Donnerstag in Leipzig, Schröder und Fischer hätten Standhaftigkeit bewiesen und "aus dem weltpolitischen Abseits für eine friedliche Lösung des Irakkonflikts gearbeitet". Die Empfehlung für den Kanzler und den Außenminister sei im siebenköpfigen Vorstand einstimmig gefallen, erklärte Breinersdorfer. Der VS zählt nach eigenen Angaben etwa 4.000 Mitglieder. Der Preis wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels bei der Frankfurter Buchmesse im Herbst verliehen. Die Entscheidung, wer ihn bekommt, fällt voraussichtlich Ende April, Anfang Mai.

 

Bundeskulturstiftung will Literatur fördern

BERLIN. Die Bundeskulturstiftung plant, künftig deutsche Literatur im Ausland verstärkt zu fördern. Eine unabhängige Jury soll bis zu 30 Bücher im Jahr aussuchen, die in Teilübersetzungen im Internet zu lesen sein sollen. Das kündigte die künstlerische Direktorin, Hortensia Völckers, vergangenen Freitag in Berlin zum einjährigen Bestehen der Stiftung an. Das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Inter Nationes soll auf der Frankfurter Buchmesse im Herbst vorgestellt werden und ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Die Probeübersetzungen seien dann weltweit Verlegern zugänglich, sagte Völckers. Damit könnten sie animiert werden, sich mehr mit deutscher Literatur zu beschäftigen. Im vergangenen Jahr brachte die Stiftung eigenen Angaben zufolge mehr als 90 Projekte auf den Weg. In diesem Jahr standen für Projektförderung mehr als 25 Millionen Euro zur Verfügung, im kommenden Jahr werden es 38 Millionen Euro sein.

 

Rückgabe von Beutekunst gestoppt

MOSKAU. Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die geplante Rückgabe einer wertvollen Sammlung an die Bremer Kunsthalle gestoppt. Ein entsprechender Rückgabe-Erlaß von Kulturminister Schwydkoi sei fehlerhaft, begründete die Behörde vergangene Woche ihre Entscheidung. Bei der Sammlung handelt es sich um 364 Zeichnungen und Gemälde unter anderem von Dürer, Rembrandt und van Gogh, die der sowjetische Hauptmann Viktor Baldin bei Kriegsende 1945 eigenmächtig nach Rußland gebracht hatte. Schwydkoi hatte die Rückgabe der Kunstwerke am 29. März festgelegt. Er hatte die Entscheidung damit begründet, daß sie als "private Trophäen Baldins" nicht dem russischen Staat gehören. Nach Ansicht der Generalstaatsanwaltschaft in Moskau ist jedoch nicht eindeutig nachgewiesen, daß die Zeichnungen tatsächlich der Bremer Kunsthalle gehörten.

 

Europäer gehen wieder öfter ins Kino

LUXEMBURG. Die Zahl der Kinobesuche hat in der EU im Jahr 2001 um 10,2 Prozent auf insgesamt 930 Millionen zugelegt. Die Einnahmen an den Kinokassen stiegen im selben Jahr um 12,9 Prozent auf über fünf Milliarden Euro. Das teilte das statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften mit. Den stärksten Zuwachs konnten Deutschland mit plus 17 Prozent und Frankreich mit plus zwölf Prozent verzeichnen. Erste Schätzungen der Besucherzahlen für 2002 lassen im EU-Durchschnitt laut Eurostat keine nennenswerten Veränderungen gegenüber 2001 erkennen.

 

Sprach-Pranger

"Lausanne. Feel the spirit of the Olympic capital"

Überschrift in einer Werbebroschüre von Schweiz Tourismus, Frankfurt/Main


 
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