© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/03 21. März 2003

 
Meldungen

7,2 Millionen ohne Arbeit in Deutschland

NÜRNBERG. Die offizielle Arbeitslosenstatistik der Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit (BA) ist geschönt. In Wirklichkeit seien im Februar nicht - wie offiziell gemeldet - 4,7 Millionen Menschen ohne Stelle gewesen. Die Zahl der Arbeitssuchenden liege um 2,5 Millionen höher - bei schätzungsweise 7,2 Millionen. Das erklärte Eugen Spitznagel vom BA-Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) letzte Woche in der Bild am Sonntag. Sobald ein Arbeitsloser an einer Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme teilnehme, werde er aus der offiziellen Statistik heraus genommen, erläuterte Spitznagel. Dies treffe derzeit für über 700.000 Arbeitslose zu. "Hinzu kommen nach unserer Schätzung noch mehr als 1,8 Millionen Personen, die sich nicht arbeitslos gemeldet haben, aber dennoch auf eigene Faust Arbeit suchen", so Spitznagel. Daraus ergebe sich eine "stille Reserve" von 2,5 Millionen Personen.

 

Kritik an geplanter Rentenbesteuerung

BERLIN. Der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR), Franz Ruland, hat die Vorschläge der Rürup-Kommission zur zukünftigen Rentenbesteuerung kritisiert. Die vorgeschlagene Übergangsregelung führe zu einer verfassungswidrigen Doppelbesteuerung und benachteilige Rentner gegenüber Pensionären. Doppelt besteuert würden schon sehr bald Rentner, die zuvor als Selbständige Beiträge entrichtet haben. In der Übergangsphase würden zunehmend auch Rentner davon betroffen, die früher als Arbeitnehmer versichert waren. Davon betroffen sind die Geburtsjahrgänge ab 1955, am stärksten der Jahrgang 1975. Ein "Standardrentner" (45 Beitragsjahre mit Durchschnittsverdienst) müßte - über sein gesamtes Leben betrachtet - mehr versteuern als ein Pensionär mit gleich hohen Altersbezügen.

 

Viele Fischarten im Bestand gefährdet

HAMBURG. Nur wenige Fische können derzeit noch unbedenklich verzehrt werden. Lediglich Hering und Makrele sowie Karpfen, Lachs und Forelle aus Bio-Zucht könnten noch empfohlen werden, teilte die Umweltschutzorganisation Greenpeace letzte Woche in Hamburg mit. Auch von Seelachs und Nordseegarnelen seien die Bestände ausreichend groß. Ansonsten seien die Meere inzwischen so überfischt, daß einige Speisefischarten wie Aal sogar vom Aussterben bedroht seien. Heilbutt und Thunfisch seien stärker mit Giften belastet, als es die Grenzwerte zulassen, informiert Greenpeace in dem Einkaufsführer "Fisch & Facts". Generell seien magere Fische weniger belastet als stark fetthaltige. Besonders gefährdet sei der Bestand des Kabeljau in der Nordsee. Ebenfalls überfischt seien die Bestände von Alaska-Seelachs, Tunfisch und Scholle. "Umweltschonend gefangener Fisch aus gesunden Beständen ist auch weiterhin ein gutes Nahrungsmittel", erklärte Greenpeace-Sprecherin Svenja Koch. Es sei jedoch wichtig, beim Kauf von Fisch auf Arten aus akut bedrohten Beständen mit katastrophalen Fangmethoden ganz zu verzichten.


 
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