© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/03 07. März 2003

 
Meldungen

Frankfurter Buchmesse verhandelt mit München

FRANKFURT/MAIN. Nach bisher ergebnislosen Gesprächen mit den Frankfurter Hoteliers und der Messegesellschaft will Buchmessendirektor Volker Neumann jetzt Verhandlungen mit der Stadt München beginnen. "Das Bemühen der Verhandlungspartner in Frankfurt, die Buchmesse in Frankfurt zu halten, scheint nicht sehr ausgeprägt", sagte Buchmessen-Sprecher Holger Ehling. Bis zum 1. März sollte ursprünglich ein Konzept für die künftigen Konditionen vorliegen. Neumann hatte wegen hoher Hotelzimmerpreise zu Messezeiten und hoher Standkosten für die Aussteller mit einem Umzug der weltgrößten Buchmesse nach München gedroht. Daraufhin signalisierten Hotel- und Messebetreiber Entgegenkommen. Nachdem sie sich in den Gesprächen dann nicht mehr kompromißbereit gezeigt hätten, will man jetzt "gezielt mit anderen Standorten sprechen", kündigte Ehling an. Gleichzeitig bleibe die Buchmesse aber im Gespräch mit den Frankfurter Partnern. Die Stadt München hatte der Frankfurter Buchmesse nach Angaben Neumanns attraktivere Konditionen bei den Hotels und auch auf dem Messegelände geboten.

 

Lesefestival auf Leipziger Buchmesse

LEIPZIG. Zum diesjährigen Lesefest "Leipzig liest" im Rahmen der Buchmesse werden über 750 Autoren erwartet. Unter den Gästen seien die Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und Imre Kertesz, sagte der Sprecher des Festivals, Reimann, vorigen Donnerstag bei der Vorstellung des Programms. Dieses enthält weitere prominente Namen wie Michael Houellebecq, Mario Adorf und Johannes Heesters. Außerdem werden zahlreiche Jungautoren ihre Werke vorstellen. Die über 650 Lesungen werden an insgesamt 350 Orten stattfinden. Darunter sind neben 130 Treffpunkten auf dem Messegelände auch zahlreiche Bibliotheken, Kirchen, Kneipen und Festsäle. Das Festival parallel zur Leipziger Buchmesse vom 20. bis 23. März erlebt in diesem Jahr bereits seine zwölfte Auflage. Schwerpunkt der Messe in diesem Jahr ist das Thema Reiseliteratur.

 

Viele Deutsche können kein Gedicht

HAMBURG. Die Hälfte der Deutschen kann kein Gedicht vollständig aufsagen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage der GfK-Marktforschung. Die andere Hälfte der Befragten beherrsche dagegen mindestens ein Gedicht vollständig, weitere zumindest teilweise. Die populärsten Verse sind der Umfrage zufolge Goethes "Erlkönig", Schillers "Lied von der Glocke" sowie Fontanes "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland". Ältere Menschen schnitten bei der Aufgabe nicht wie oft angenommen besser ab als Jüngere. So gaben knapp 33 Prozent der 14- bis 29jährigen an, ein bis drei Gedichte zu kennen. Bei den 50- bis 59jährigen waren es 18 Prozent. Immerhin jeder vierte Befragte nahm der Umfrage zufolge im vergangenen Jahr einen Gedichtband in die Hand, nur sieben Prozent haben noch nie ein Gedicht gelesen.

 

Eberhard Jüngel verläßt den Hörsaal

TÜBINGEMN. Einer der bekanntesten Religionswissenschaftler Deutschland, der an der Universität Tübingen lehrende Eberhard Jüngel, verläßt den Hörsaal. Zum Ende des Wintersemesters am 31. März wird er emeritiert. Geboren am am 5. Dezember 1934 in Magdeburg, promovierte er über "Paulus und Jesus" (1961) und lehrte zunächst an der Kirchlichen Hochschule in Ost-Berlin. Nach seiner Habilitation übernahm er 1966 einen Lehrstuhl an der Universität Zürich. 1969 wechselte Jüngel als Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie nach Tübingen. 1977 erschien sein Hauptwerk "Gott als Geheimnis der Welt".


 
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