© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/03 07. März 2003

 
Meldungen

Mobilcom: Rückgabe von Lizenz ist möglich

BÜDELSDORF. Möglicherweise bleibt Mobilcom nur noch die Rückgabe seiner UMTS-Lizenzen. "Wir hoffen zwar weiter auf einen reichen Scheich aus Dubai, aber realistisch ist das nicht", so Mobilcom-Sprecher Wilhelm Fuchs. Wenn bis Ende des Jahres kein Investor gefunden sei, werde das Unternehmen seine Lizenz wohl an die Regulierungsbehörde zurückgeben müssen, sagte der Sprecher. Die Lizenzbedingungen schreiben vor, daß die Lizenznehmer bis Ende des Jahres mindestens 25 Prozent des Volkes erreichen müssen. Mobilcom käme mit seinem Netz aber nur auf 16 Prozent. Ein Ausbau auf die geforderten 25 Prozent ist derzeit ausgeschlossen, weil in Zusammenhang mit der Entschuldung des Unternehmens das Einfrieren sämtlicher UMTS-Vorhaben vereinbart wurde. Nach Angaben des Sprechers bemühe sich Mobilcom seit längerer Zeit um den Verkauf des UMTS-Netzes.

 

US-Bürgerrechtler wollen Informationen

WASHINGTON. Die US-Bürgerrechtsgruppe Electronic Privacy Information Center (EPIC) hat durch ein Gerichtsverfahren die Veröffentlichung von Unterlagen zu dem Total Information Awareness-Programm (TIA) des US-Verteidigungsministeriums erzwungen. Nach Einschätzung von EPIC sind einige Datenbank-Projekte bereits eindeutig über das Anfangsstadium hinausgelangt. Demnach haben 26 Institutionen und Unternehmen Forschungsaufträge vom US-Verteidigungsministerium erhalten. Die Höhe der einzelnen Forschungsaufträge wurde nicht angegeben. EPIC geht aber davon aus, daß sie zwischen 200.000 und einer Millionen Dollar liegen. Weitere Dokumente sollen nach Angaben von EPIC folgen. Insgesamt bewarben sich an die 200 Unternehmen um Aufträge aus dem Data-Mining-Projekt, mit dem das US-Verteidigungsministerium verdächtige Muster aus unterschiedlichen Quellen wie Reise-, Kredit- oder Gesundheitsdaten herausfiltern will.

 

Acht Millionen Euro für Naturschutz

BERLIN. Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat seine Bereitschaft erklärt, insgesamt über 8 Millionen Euro für ein in Deutschland bislang einmaliges Naturschutzgroßprojekt in Sachsen bereitzustellen: Im ehemaligen Braunkohletagebau Spreetal nahe Hoyerswerda soll auf einer Fläche von rund 27.000 Hektar ein Refugium für zahlreiche seltene oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten entstehen. "Nach dem Ende des Kohleabbaus wollen wir die verbliebenen charakteristischen Landschaften der Natur zurückgeben und ihr damit weitgehend ungestörte natürliche Entwicklungsprozesse ermöglichen", sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Vom entstehenden Naturreichtum profitierten letztlich auch die Menschen in der Region. Bereits heute haben sich im früheren Tagebaugebiet seltene Arten wie Wiedehopf, Raubwürger und Heidelerche angesiedelt. An diesem Vorhaben mit einer Laufzeit von 10 Jahren sind auch der Projektträger, die Lausitzer Seenland GmbH, sowie der Freistaat Sachsen finanziell beteiligt.


 
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