© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/03 07. März 2003

 
Meldungen

Mehrheit billigt Gewaltandrohung

BERLIN. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger befürwortet bei schweren Verbrechen die polizeiliche Androhung von Gewalt bei Verhören. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag der Welt am Sonntag. 51 Prozent hielten es für "richtig", daß Frankfurts Polizeivizepräsident Wolfgang Daschner bei der Vernehmung des mutmaßlichen Mörders von Jacob von Metzler, Magnus G., durch die Androhung von Gewalt versucht habe das Leben des Kindes zu retten. 43 Prozent der 1050 Befragten hielten das Vorgehen für "falsch". Vor allem Anhänger der CDU/CSU befürworteten das Vorgehen Daschners, so die WamS. 58 Prozent nannten es "richtig", gegenüber 47 Prozent bei der SPD und 42 Prozent bei den Anhängern der Bündnisgrünen.

 

Umfrage: Schröder leistet schlechte Arbeit

BERLIN. Bundeskanzler Gerhard Schröder leistet nach einer aktuellen Umfrage für die Mehrheit der Deutschen schlechte Arbeit. 56 Prozent der Befragten stellten dem Regierungschef ein schlechtes Zeugnis aus, weniger als ein Viertel war mit der Arbeit der rot-grünen Bundesregierung nach den ersten 100 Tagen zufrieden. Das ist das Ergebnis einer Emnid-Umfrage im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv. In der sogenannten Sonntagsfrage führt die Union weiterhin vor der SPD und bleibt mit großem Abstand die stärkste Partei. So würden 47 Prozent die Christdemokraten wählen, wenn am Sonntag die Bundestagswahl gewesen wäre. Die Sozialdemokraten liegen unverändert bei 28 Prozent, die Grünen kämen auf elf Prozent und die FDP auf sieben Prozent. Damit hätte eine schwarz-gelbe Koalition derzeit eine Mehrheit von 54 Prozent.

 

Polizeirazzien in Moscheen rechtens

STUTTGART. Der Streit über Polizeirazzien in Moscheen ist nach den Worten des baden-württembergischen Landespolizeipräsidenten Erwin Hetger beigelegt. Der Präsident der Islamischen Gemeinschaft in Deutschland e.V. (IGD), Ibrahim El-Zayat, habe anerkannt, daß ein Rechtsstaat keine rechtsfreien Räume dulden dürfe. Bei einem Treffen der beiden habe Einvernehmen bestanden, daß polizeiliche Maßnahmen auch in muslimischen Gebetsräumen notwendig sein können. Hetger habe im Gegenzug dazu zugesagt, daß eine Stigmatisierung von Muslimen vermieden werde. Muslime in Baden-Württemberg hatten sich über das massive Vorgehen in Gebetshäusern bei Hausdurchsuchungen und Festnahmen beschwert. Diesen "willkürliche Maßnahmen" führten zu einer "respektlosen Entwürdigung der Muslime und ihrer Gotteshäuser in der Öffentlichkeit". Die Polizei durchsuchte Moscheen in Freiburg, Mannheim und Stuttgart.


 
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