© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/03 17. Januar 2003

 
Meldungen

US-Manöver bald ohne Umweltauflagen?

WASHINGTON. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld will im Kongreß die Aufhebung der bislang geltenden strikten Umweltauflagen für militärische Trainingsgelände beantragen. So dürfe das Militär auf bestimmten Stränden in Kalifornien keine Anlandung üben und Hügelketten in Brutzeiten nicht stürmen. "Wir sind wahrscheinlich die besten Umweltschützer in der Regierung, aber die erste Verpflichtung des Verteidigungsministers ist es, die Truppen ordentlich auf den Einsatz vorzubereiten", zitierte letzten Montag die Washington Post den Vizestaatssekretär im Verteidigungsministerium, Raymond DuBois. "Damit sagen sie, für die nationale Verteidigung muß zerstört werden, was sie zu verteidigen versuchen", kritisierte Jeff Ruch von der Umweltgruppe "Beamte für Umweltverantwortung" den Rumsfeld-Plan in der Washington Post.

 

Gorbatschow erhält Euronatur-Umweltpreis

STUTTGART. Der von der Stiftung Europäisches Naturerbe vergebene Euronatur-Umweltpreis geht 2003 an Michail Gorbatschow. Der 71jährige Ex-Präsident der Sowjetunion und heutige Präsident des Vereins "Green Cross International" (GCI) werde für seine Verdienste um die internationale Umweltverständigung geehrt, erklärte Euronatur-Präsident Claus-Peter Hutter letzte Woche. Gorbatschow habe sich schon lange vor der politischen Wende - und oft gegen große Widerstände in seinem eigenen Land - für konsequenten Umweltschutz stark gemacht und sich für die Beseitigung umweltgefährdender militärischer Altlasten sowie für die Reinhaltung der Gewässer und den Schutz der Böden eingesetzt. Gorbatschow habe als einer der Wegbereiter der deutschen Einheit die Räumung früherer russischer Militärgebiete im Osten Deutschlands ermöglicht und letztlich auch dazu beigetragen, daß dort Nationalparke als wertvolle Überlebensräume bedrohter Tiere und Pflanzen ausgewiesen werden konnten. Gorbatschow, der 1993 GCI gründete, engagiert sich weltweit für Themen wie rationelle Energieverwendung, Linderung umweltzerstörender Kriegsfolgen und gegen ein weiteres Voranschreiten der Wüstengebiete der Welt.

 

Nur sieben Prozent der Gehälter nach Tarif

BOCHUM. Etwa 40 Prozent der am neuen Markt notierten Firmen haben inzwischen einen - einst als "unnötig" abgelehnten - Betriebsrat. Damit ist der Anteil von Firmen mit dieser Arbeitnehmervertretung in der "New Economy" nicht geringer als in der Gesamtwirtschaft. Das fanden Sozialwissenschaftler der Ruhr-Universität Bochum um Professor Ludger Pries in einer Befragung von 60 Nemax-Firmen heraus. Allerdings seien nur 19 Prozent der Firmen Mitglied in einem Arbeitgeber- oder Wirtschaftsverband. Nur sieben Prozent zahlen Gehälter nach einem überbetrieblichen Tarifvertrag. Die Regel sind individuell vereinbarte Gehälter, die oft einen 20prozentigen variablen Bestandteil beinhalten. Eine systematische Karriereplanung oder förmliche Beschwerdesysteme für die Beschäftigten gebe es kaum. In jedem dritten Unternehmen können die Mitarbeiter nicht regelmäßig an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen, so die Studie der der Ruhr-Universität.

 

Zahl der Woche

Mit 15,7 Prozent ist

der Beitragssatz der BKK Berlin der höchste in Deutschland. Ihr folgen die AOK Berlin mit 15,5, die Mitteldeutsche BKK mit 15,3 und die DAK mit 15,2 Prozent. Die Taunuas BKK und die BKK Essanelle verlangen nur 11,9 Prozent. (Quelle: www.aspect-online.de )


 
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