© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/03 03. Januar 2003

 
Meldungen

Bombenkriegs-Buch trifft den Nerv

MÜNCHEN. Die Verkaufszahlen des Lufkriegsepos "Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945"(JF 50/02), das Herrschaft und Gestalt des alliierten Luftkriegs gegen Deutschland beschreibt, übertreffen alle Erwartungen des Münchner Propyläen-Verlags. So brachte der Verlag fünf Tage vor Weihnachten bereits die 9. Auflage in die Buchhandlungen. Zwar schwieg sich die Propyläen-Pressestelle gegenüber der JUNGEN FREIHEIT über die genauen Verkaufszahlen aus, doch nach Informationen der JF ist die Marke von 80.000 Exemplaren bereits bei weitem überschritten. Vor Weihnachten sollen Verkaufszahlen von über 12.000 Büchern pro Tag erreicht worden sein. Auf der deutschen Bestsellerliste, die wöchentlich vom Fachmagazin Buchreport ermittelt wird, belegt "Der Brand" als Neueinsteiger auf Anhieb Platz sechs in der Sparte "Sachbücher". Beim Buchdienst der JUNGEN FREIHEIT hat sich das Buch des Historikers Friedrich, das eine Debatte über eine moralische Neubewertung des Luftkrieges entfacht hat, bereits auf Platz eins positioniert.

 

NRW verschärft Presserecht

DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalen geht schärfer gegen die "Veröffentlichung und Verbreitung strafbarere extremistischer, fremden- und staatsfeindlicher Propaganda vor. In Zukunft sollen hierfür auch im Pressegesetz die allgemein geltenden strafrechtlichen Verjährungsfristen angewandt werden. Die gegenwärtig geltenden kurzen Verjährungsfristen im Pressegesetz von einem Jahr bei Verbrechen und sechs Monaten bei Vergehen behinderten zunehmend die effiziente Strafverfolgung, so NRW-Innenminister Fritz Behrens. Das Kabinett gab nun grünes Licht für einen Gesetzentwurf. Die Verbreitung von Propaganda sei "kein Kavaliersdelikt", so Behrens. Zahlreiche Organisationen seien inzwischen verboten. Wer deren Gedanken oder Symbole weiter verbreite, richte sich gegen tragende Grundprinzipien der Demokratie.

 

Innensenator Schill will mehr Überwachung

HAMBURG. Hamburgs Innensenator Ronald Barnabas Schill fordert umgehend eine verstärkte Videoüberwachung öffentlicher Plätze. Auslöser dafür ist die inzwischen gefaßte "Viererbande" von minderjährigen Ausländern. Diese begingen binnen 24 Stunden mehrere schwere Straftaten, darunter auch einem Mord an 24jährigen Behinderten. Weiter wurde ein 17jähriger im Stadtteil Stellingen von den Jugendlichen durch Messerstiche schwer verletzt. Sie wurden erst gefaßt, als drei der mutmaßlichen Täter von einer Überwachungskamera fotografiert wurden, als sie an einem Geldautomaten mit der Karte ihres Opfers 100 Euro abhoben. Innensenator Ronald Schill fordert nun eine verstärkte Videoüberwachung besonders in Problemgegenden. Dort sei sie ein sehr wichtiges Mittel, um Gewalttäter dingfest zumachen und künftige Straftaten zu verhindern.


 
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