© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/02 20. Dezember 2002 / 01/03 27. Dezember 2002

 
Meldungen

1,2 Milliarden sind ohne sauberes Wasser

NEW YORK. UN-Vizegeneralsekretärin Louise Fréchette eröffnete letzte Woche in New York das internationale "Jahr des Wassers". Die Uno will im kommenden Jahr mit verschiedenen Aktionen das Bewußtsein für die Kostbarkeit von klarem, frischem Wasser schärfen und Maßnahmen zur besseren Nutzung der Vorräte fördern. Laut UN-Angaben haben 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Diese Zahl soll bis 2015 halbiert werden. Dazu müßten die Ausgaben zum Erhalt der Süßwasserressourcen von derzeit 30 Milliarden Euro um 14 bis 30 Milliarden angehoben werden. 2,4 Milliarden Menschen leben ohne zeitgemäße Sanitäranlagen. Jährlich sterben drei Millionen Menschen an Krankheiten, die sie sich durch verseuchtes oder infiziertes Wasser zugezogen haben. Der Bedarf an sauberem Wasser habe sich im vergangenen Jahrhundert versechsfacht. Dabei verbraucht ein Erdenbürger heute im Durchschnitt doppelt so viel wie noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts. 70 Prozent des Süßwassers fließen in die Landwirtschaft, deren Anteil am globalen Verbrauch ist seit 1960 um 60 Prozent gestiegen. In den Industrieländern wird laut Uno fast die Hälfte des Trinkwassers durch undichte Leitungen, illegale Abzweigungen und durch Verschmutzung vergeudet. Der Kampf um die knappen Wasserressourcen droht eines der zentralen Konfliktfelder des 21. Jahrhunderts zu werden.

 

15 Prozent Steuer auf alle Zinserträge

DORTMUND. Die Bundesvereinigung mittelständischer Unternehmer (BVMU) und der Bund der Selbständigen in NRW plädieren für eine europaeinheitliche Abgeltungssteuer von 15 Prozent auf alle Zinserträge. Dies vereinfache das Erhebungsverfahren, da die Kreditinstitute diese Steuer auf die anfallenden Zinsen direkt an die Finanzämter abführen müßten. Die Flucht von Geldanlegern aus Deutschland ins Ausland würde wesentlich gebremst. Schließlich gebe es immer mehr Staaten - auch in der EU -, die eine solche Besteuerung von Zinserträgen vornähmen. Sowohl Luxemburg als auch die Schweiz hätten ihre Bereitschaft signalisiert, eine solche europaweite Zinsabgeltungssteuer zu akzeptieren. Per Saldo würden sich so die Steuereinnahmen deutlich erhöhen, erklärte Kuratoriumssprecher Friedhelm Ost (CDU).

 

Zweitwärmstes Jahr seit hundert Jahren

WASHINGTON. Das Jahr 2002 war das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor gut 100 Jahren. Wie das Goddard Institut der US-Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, lag die auf dem Boden gemessene Temperatur im Zeitraum von Dezember 2001 bis November 2002 um 0,51 Grad über dem Durchschnitt in den Jahren 1951 bis 1980. Das Washingtoner Earth Policy Institute (EPI) sieht darin einen "beunruhigenden Trend". Der Temperaturanstieg scheine sich zu beschleunigen. Sollte sich die Welttemperatur im Dezember nicht dramatisch abkühlen, dann zeige sich, daß die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen in den vergangenen fünf Jahren waren, warnte das EPI. Das bisher wärmste Jahr war 1998.


 
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