© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/02 22. November 2002


Zitate

"Die Wahlentscheidung vom 22. September 2002 könnte eine historische Zäsur darstellen und den Grundstein legen für eine auch die nächsten Legislaturperioden überdauernde strukturelle Mehrheit jenseits des bürgerlichen Wählerblocks von Union und FDP ... Der vom CDU-Urvater Konrad Adenauer für den Fall der Wiedervereinigung befürchtete Verlust der strukturellen konservativen Mehrheit durch den 'roten Osten' könnte nunmehr eingetreten sein. Allerdings ist die CDU nicht nur im Osten der Republik, sondern auch im Westen außerhalb der bayerischen Landesgrenze nach den beiden letzten Bundestagswahlen eher in einer schwachen Position."

Manfred Güllner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Forsa, in der Zeitschrift "Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte", November 2002

 

 

"Die Menschen vergessen recht schnell, weil immer wieder neue Skandale auftauchen. Das stimmt. Zudem sind die Felle der Politiker dicker geworden. Wir erleben einen Verlust von Scham bei Politikern: Sie behaupten ganz dreist, es sei doch anders gemeint gewesen oder sie hätten es so nie gesagt."

Helmut Markwort, "Focus"-Chefredakteur, im Interview mit dem "Rheinischen Merkur" vom 14. November

 

 

"Der programmatische Erschöpfungszustand der deutschen Parteien ist offenkundig Das Wort 'Zukunft' ist seit langem schon nur mehr eine Phrase zur Durchsetzung von ganz gegenwärtigen Aneignungsinteressen. Ferne Ziele, die den bürgerlichen Charakter einst entsagungsbereit sein ließen, werden für unwählbar gehalten. Das politische Vorstellungsvermögen ist auf den Augenblick geschrumpft."

Jürgen Kaube in der "FAZ" vom 14. November

 

 

"Kulturverträglichkeit heißt, daß die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien an der Abfassung aller Gesetze beteiligt wird."

Christina Weiss, parteilose Staatsministerin für Kultur und Medien, in der Öffentlichen Sitzung des Kulturausschusses am 13. November

 

 

"Ich glaube, daß es in Deutschland vor allem weniger Talente und deswegen weniger Stars gibt. Und wenn, dann kommt der Papa aus Sowieso ... wie Xavier Naidoo zum Beispiel. Der ist ja nicht gerade ein gebürtiger Ostfriese."

Dieter Bohlen, Musikproduzent, im Interview mit dem "Focus" vom 11. November

 

 

"Die Türkei hat sich bewegt, und es wird für uns immer schwieriger zu sagen: Ihr seid noch nicht so weit. Aber wir finden in den EU-Mitgliedsländern keine Mehrheit für eine Mitgliedschaft der Türkei ... Außer Großbritannien, weil London die strategischen Interessen der Vereinigten Staaten vertritt. Das Lobbying der Amerikaner für den türkischen EU-Beitritt macht aus der Türkei ein trojanisches Pferd der USA."

Hannes Swoboda, SPÖ-Europaabgeordneter, im Interview mit "Profil" vom 11. November


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