© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/02 22. November 2002

 
Meldungen

Austausch des Volkes zur Rentensicherung

SEELZE. Die Absurdität aller Versuche, über eine massive Ausweitung der Zuwanderung die demographischen Probleme in Deutschland lösen zu wollen, demonstriert Evelyn Grünheid in ihrem Beitrag "Deutschlands Bevölkerung in der Zukunft" (Sozialwissenschaftliche Informationen, Heft 2/2002). Im Zentrum der Darstellung stehen die Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnungen des Bundesinnenministeriums sowie des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2000 mit ihren bis 2050 reichenden Projektionen. Konkrete Belege für die Verfahrenheit unserer Lage ergeben sich jedoch bereits aus den von ihr wiedergegebenen Daten der im gleichen Jahr veröffentlichten "UNO-Studie zur Bestandserhaltungsmigration". Demnach wäre theoretisch eine jährliche Nettozuwanderung von 324.000 Personen erforderlich, um die Zahl der Gesamtbevölkerung Deutschlands bis 2050 auf dem Stand des Jahres 2000 zu halten. Damit die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter sich nicht verringere, müßten es gar 458.000 Personen sein. Wäre das Ziel hingegen, die Relation der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zur Bevölkerung im Rentenalter nicht zu verschlechtern, müßten jährlich 3,4 Millionen Personen mehr zu- als abwandern. Im Gegensatz zur UNO, die ernstgemeinte Empfehlungen aus den Modellrechnungen ableitete, weist Grünheid ausdrücklich darauf hin, daß derartige Zielprojektionen lediglich theoretischer Natur sind. Tatsächliche Lösungsansätze für demographische Probleme ließen sich daraus kaum ableiten.

 

Wissenschaftsrat will Staatsexamen abschaffen

KÖLN. Der Wissenschaftsrat ist für die Abschaffung aller ersten Staatsexamen an den Hochschulen mit Ausnahme des Medizinstudiums. Wissenschaftsrats-Vorsitzender Karl Max Einhäupl sagte, auch das Jura-Studium solle künftig mit einem "Bachelor"-Abschluß enden und nur für einen Teil der Studenten in einem "Master"-Studiengang fortgeführt werden. Das bisher übliche deutsche Staatsexamen mit dem Berufsbild des umfassenden "Voll-Juristen" sei international nicht vermittelbar und entspreche nicht den Anforderungen des Arbeitsmarktes. Neben Jura sei davon auch die Lehrerausbildung betroffen. 40 Prozent aller an den Universitäten vergebenen Abschlüsse sind bisher Staatsexamen. Mit seiner Empfehlung widerspricht der Wissenschaftsrat die Justizministerkonferenz. Der Wissenschaftsrat berät Bund und Länder in Fragen der Forschungs- und Hochschulpolitik. Im gehören unabhängige Experten, Verwaltungsfachleute und Politiker an.

 

Erste Sätze

Am 4. Juni 1919 starb meine Urgroßmutter Hedwig Dohm, die bedeutende Frauenrechtlerin und Autorin.

Golo Mann: Erinnerungen und Gedanken. Eine Jugend in Deutschland. Frankfurt am Main 1986


 
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