© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/02 22. November 2002

 
Meldungen

Denkmalschützer appellieren an Rot-Grün

BERLIN. Das Nationalkomitee für Denkmalschutz hat auf seiner Jahrestagung in Berlin Finanzminister Eichel (SPD) vor einer Änderung im Steuerrecht gewarnt, "die zu einem stetigen Verfall, wenn nicht gar Verlust von Denkmälern" zu führen drohe. In einer verabschiedeten Resolution appelliert das Komitee eindringlich an die Bundesregierung, "trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage ihre historische Verantwortung für den Erhalt deutscher Denkmäler als unverzichtbares Zeugnis unserer Kulturgeschichte wahrzunehmen". Der Anreiz für Investitionen in Denkmäler sei eine wesentliche Voraussetzung für den Erhalt von rund einer Million Baudenkmäler in Deutschland. Der jetzt vorliegende Entwurf zum Steuervergünstigungsabbaugesetz ziele aber darauf ab, die steuerlichen Rahmenbedingungen für Denkmaleigentümer zu verschlechtern. Elf Persönlichkeiten oder Gruppen, die dazu beigetragen haben, Gebäude, Ensembles, Altstadtkerne, Dörfer und archäologische Denkmäler zu erhalten oder zu retten, sind mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet worden. Der Verein des Kinos Babylon wurde für die Rettung eines Schlüsselbaus der Kinoarchitektur in Berlin nach einem Entwurf des Architekten Hans Poelzig geehrt. Andere undotierte Preise gingen an die Lehrer Thomas Gundermann von der Robert-Koch-Schule in Clausthal-Zellerfeld und Rainer Münchow von der Kooperativen Gesamtschule Elmshorn, die in beispielhafter Weise bei ihren Schülern denkmalpflegerische Initiativen und Heimatverbundenheit geweckt hätten.

 

Wilhelm-Raabe-Literaturpreis verliehen

BRAUNSCHWEIG. Der Autor Jochen Missfeldt ist vorigen Freitag für sein 2001 erschienenes Buch "Gespiegelter Himmel" mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird von der Stadt Braunschweig und vom DeutschlandRadio alle zwei Jahre vergeben. 1941 in Satrup in Schleswig-Holstein geboren, lebt Missfeldt bis heute in Nordfriesland. Bis 1982 war er als Starfighter- und Phantompilot bei der Bundeswehr. Nach seiner Entlassung studierte er Musikwissenschaften, Philosophie und Volkskunde. Der Raabe-Literaturpreis wurde zum Andenken an den viele Jahre in Braunschweig lebenden Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910) vergeben.

 

Kultursenator lehnt Opernschließung ab

BERLIN. Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl hat die Schließung eines der drei Berliner Opernhäuser kategorisch abgelehnt. "Mit mir wäre so etwas nicht zu machen", sagte der PDS-Politiker vorigen Montag auf einer Podiumsdiskussion in der Berliner Akademie der Künste. Gleichzeitig distanzierte sich Flierl von Forderungen der Senatoren für Finanzen, Thilo Sarrazin, und Stadtentwicklung, Peter Strieder (beide SPD), nach einer Schließung oder Fusion von Opernhäusern. Er muß bis zum Jahresende ein Konzept zur Reform der Berliner Opern vorlegen. Auch für den Vorschlag, die Staatsoper Unter den Linden als Festspielhaus unter der Regie des Bundes zu führen, sieht Flierl keine Mehrheit. Wichtig sei, das Angebot der drei Opernhäuser zu stärken und zugleich ihre künstlerische Eigenständigkeit zu bewahren. Auch die Hoffnung, mit der Schließung eines Opernhauses würden sich die Finanzprobleme der Berliner Kultur lösen, könne er nicht teilen, sagte Flierl.

 

Sprach-Pranger

"Cop4you"

Ansprechpartner der Polizei für Schulen im Rahmen eines Programms zur Eindämmung von Jugendkriminalität an Hamburger Schulen


 
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