© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/02 15. November 2002

 
Meldungen

DGB-Chef lobt Wiener Arbeitsverwaltung

BERLIN/WIEN. Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, sieht Österreich als Vorbild für eine erfolgreiche Arbeitsverwaltung an. Derzeit liege die Zeitspanne bis zur Wiedervermittlung Arbeitsloser in Deutschland im Schnitt bei 33 Wochen. Mit der Umsetzung des Hartz-Konzeptes soll diese Wartezeit auf 15 Wochen reduziert werden. "Wir könnten bis zu 30 Milliarden Euro einsparen, wenn wir es auf europäisches Niveau heben", erklärte Sommer letzten Freitag in Berlin. Kürzlich habe er in Österreich mit Kollegen vom ÖGB gesprochen. Diese hätten von zwölf Wochen durchschnittlicher Verweildauer berichtet. "Wenn wir das auf Deutschland umlegen, hätten wir viel erreicht", so der DGB-Chef. "Daß sie die Arbeitsverwaltung so organisiert haben und Arbeitslose schneller vermitteln, sollte uns Ansporn sein, daß die 'Piefkes' sich mal raffen." Österreich wird seit zwei Jahren von einer ÖVP-FPÖ-Koaltion regiert. Die dortige Arbeitslosenquote ist mit etwa vier Prozent nur halb so hoch wie in Deutschland.

 

Papst ruft zum Schutz der Berge auf

ROM. Der Papst hat alle Naturliebhaber zum Schutz der Berge und ihrer Umwelt aufgerufen. Johannes Paul II. verwies letzten Sonntag in seiner Rede vor Pilgern auf dem Petersplatz in Rom darauf, daß die Uno 2002 zum Jahr der Berge erklärt hat. Sie seien ein wahrhaftiges Geschenk für den Menschen: "Die Berge haben den menschlichen Geist schon immer inspiriert". In der Bibel seien sie besondere Orte, an denen man Gott treffen könne. Die Berge seien ein großes Erbe, das jedermann bewahren und schützen müsse, so der Papst.

 

Grobe Mißachtung von EU-Agrarregelungen

BRÜSSEL. Die EU-Kommission verlangt von Mitgliedsstaaten insgesamt 86,36 Millionen Euro aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zurück. Grund für die Forderung sind die Mißachtung von EU-Regeln und unzureichende Kontrollen. Größter Sünder war 2001 mit 36,7 Millionen Euro Griechenland, Spanien folgt mit 27,4 Millionen und Frankreich mit 14,1 Millionen. Weitere stark betroffene Länder sind die Niederlande (3,8 Millionen Euro), Großbritannien (1,9 Millionen), Italien (1,4 Millionen) und Portugal (900.000).


 
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