© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/02 08. November 2002

 
Meldungen

Bahn-Konkurrenz fährt Ostsee-Berlin-Zittau

GÖRLITZ. Die Deutsche Bahn AG (DB) bekommt im Fernverkehr auf einer weiteren Strecke Konkurrenz. Ab 15. Dezember fährt die "Lausitzbahn", ein Tochterunternehmen der französischen Connex-Gruppe, einmal täglich auf der Relation Zittau-Görlitz-Cottbus-Berlin. Von Freitag bis Montag verkehrt der "Interconnex" sogar über insgesamt 492 Kilometer bis nach Stralsund. Mit acht Zügen wird das private Verkehrsunternehmen den Personenverkehr auf der Strecke Zittau-Görlitz-Cottbus übernehmen. Die Preise sollen laut Connex-Sprecher Andreas Winter nur etwa 50 Prozent des derzeitigen DB-Tarifes betragen. Das komplette Fahrkartensortiment der Lausitzbahn wird - im Gegensatz zur DB - ohne Aufpreis beim Schaffner im Zug erhältlich sein. "Hier bieten wir einen neuen Service, mit dem wir unseren Kunden möglichst weit entgegenkommen wollen", so Lausitzbahn-Chef Andreas Trillmich. Es gelte das Motto "Einsteigen und Losfahren". Niemand müsse am Fahrkartenschalter anstehen. Letzten Freitag gab es an den DB-Schaltern chaotische Verhältnisse, da ab 15. Dezember ermäßigte DB-Fahrkarten im voraus wie bei Fluglinien "gebucht" werden müssen. Seit März 2003 fährt ein "Interconnex" erfolgreich auf der Strecke Gera-Leipzig-Berlin-Rostock (siehe JF 43/02). Ab 2003 will Connex Berlin und Köln preisgünstig verbinden.

 

EU will Atomtechnik mit Milliarden fördern

STRASSBURG. Der EU-Parlamentarier und FPÖ-Energieexperte Hans Kronberger hat die weitere Förderung der Kernkraft durch die EU kritisiert. Die geplante Aufstockung des Euratom-Kreditrahmens von vier auf sechs Milliarden Euro sei unakzeptabel. "Es ist nicht einzusehen, warum noch mehr Gelder in eine gefährliche und längst überholte Atomtechnologie fließen sollen", warnte Kronberger letzten Montag. Einheitliche nukleare Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke in der EU und in den Beitrittskandidatenländern seien nur zielführend, wenn die höchstmöglichen Kriterien Anwendung fänden. "Auch das Problem der sicheren Endlagerung von Atommüll kann auf Dauer nicht ignoriert werden", meinte Kronberger. "Die Tatsache, daß die sichere Endlagerung für hunderttausende Tonnen radioaktiven Abfalls zigtausende Jahre gewährleistet werden muß, zeigt schon, wie kostenintensiv, gefährlich und unsinnig die Atomtechnologie ist."


 
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