© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/02 01. November 2002

 
Zeitschriftenkritik: Stimme des Gewissens
Unter dem Damoklesschwert
Werner Olles

Zweimonatlich erscheint im nunmehr 33. Jahrgang mit dem Untertitel "Lebensschutz-Informationen (LSI) die Zeitschrift Stimme des Gewissens. Herausgeber ist als Nachfolger des "Weltbundes zum Schutz des Lebens - Deutschland" (WSL-D) das Collegium Humanium Akademie für Umwelt und Lebensschutz e.V. Die Schriftleitung liegt in den Händen des vormaligen WSL-Funktionärs Ernst-Otto Cohrs.

In der jüngsten Ausgabe fragt das Blatt auf der Titelseite sich und seine Leser: "Will der Präsident der USA George W. Bush den Krieg?" Im übrigen wird darauf hingewiesen, "daß keineswegs zwangsläufig nichtbeachtete Uno-Resolutionen zu einem militärischen Vorgehen gegen das betreffende Land führen müssen." Außerdem hingen auch die atomaren, chemischen und biologischen Kampfmittel wie ein Damoklesschwert über der krisengeschüttelten Nahost-Region. Zitiert wird auch aus einem angeblich geheimen Plan ("Blueprint") für die globale Herrschaft der USA, aus dem hervorgehe, daß Bush bereits vor seinem Amtsantritt im Januar 2000 "einen wohlbedachten Angriff auf den Irak beabsichtigte, um dort das Regime zu stürzen". Verfaßt worden sei dieser Plan von der neokonservativen Denkfabrik "Projekt für das Neue Amerikanische Jahrhundert". In ihm werde außerdem verlangt, daß die "amerikanische Großstrategie auf eine möglichst weite Zukunftsperspektive ausgerichtet sein müsse", um "als eine Hauptaufgabe gleichzeitig mehrere größere Kriege führen und entscheidend gewinnen (zu können)".

Die furchtbare Hochwasserkatastrophe im August 2002, die in weiten Teilen Europas schwere Verwüstungen anrichtete und zahlreiche Menschenleben kostete, führt ein Autor auf die künstliche Verlagerung des nördlichen Jetsteam, vermutlich ausgelöst durch die umstrittene HAARP-Technologie zurück. Greenpeace habe bereits seit Anfang der neunziger Jahre eine zunehmende Verlagerung des Starkwindfeldes in der oberen Atmosphäre, das eigentlich in der nördlichen Polarregion rund um die Erde verlaufen sollte, beobachtet. Sobald dieser Jetstream seine vorgesehene verließ und sich südwärts verlagerte, sei es fast regelmäßig zu Hochwasserkatastrophen gekommen, so zur verheerenden Oderflut 1997 oder ein Jahr später zur Hochwasserkatastrophe an Rhein und Neckar. Nachweislich würden solche Wettermanipulationen auch die elektrischen Gehirnströme des Menschen überlagern, was bis zur völligen Orientierungs- und Willenlosigkeit führen könne. Selbst krankheitsbewirkende Frequenzen, wie zum Beispiel für Krebs, sollen sich so übertragen lassen. In jedem Fall müsse kompromißlos eine sofortige Demontage der HAARP-Anlagen erzwungen werden.

Ein interessanter Beitrag befaßt sich mit "ostkirchlicher Frömmigkeit und deutscher Intelligenz". Gegen die "autistische Isolierung des Einzelmenschen im Liberalismus und Kapitalismus" wird hier auf die "Symbiose von ostslawischer Bodenhaftung und deutschem Ordnungsgedanken" in einem "Römischen Reich" deutscher und russischer Nation gesetzt. Nicht unoriginell, aber dazu benötigte man natürlich eine gänzlich andere Ostpolitik.

Anschrift: Collegium Humanum e.V. Bretthorststr. 204, 32602 Vlotho. Bezug für ein Jahr gegen eine Mindestspende von 17 Euro.


 
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