© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/02 25. Oktober 2002

 
Meldungen

Universität Rostock ehrt Walter Kempowski

ROSTOCK. Der Schriftsteller Walter Kempowski wird Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Rostock. Das gab die Hochschule vergangenen Donnerstag bekannt. Die Auszeichnung soll dem Autor für seine Bücher "Deutsche Chronik" und "Echolot" am 13. November verliehen werden. Die Laudatio wird der Literaturkritiker Fritz Raddatz halten. Kempowski kündigte an, Thema seiner Festrede werde Toleranz und die Wiedervereinigung sein. Im Anschluß an den Festakt soll ein Kempowski-Archiv eröffnet werden. In "Echolot" dokumentiert Kempowski den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 28. Februar 1943. Im ersten Band des Werkes, das 1993 veröffentlicht wurde, faßt er Dokumente zusammen: Lagebesprechungen aus dem Führerhauptquartier, Feldpostbriefe von Wehrmachtssoldaten aus Stalingrad, Statistiken des Jüdischen Friedhofes Berlin-Weißensee, Eisenbahnfahrpläne, Einträge in Klassenbücher sowie Briefe von Fronttheatern.

 

Museum für Bildhauer Christian Daniel Rauch

BAD AROLSEN. Der klassizistische Bildhauer Christian Daniel Rauch (1777-1857) hat seit vorigen Sonntag ein eigenes Museum in seiner Geburtsstadt Bad Arolsen (Kreis Waldeck-Frankenberg). Im ehemaligen Marstall des Residenzschlosses werden rund 65 Arbeiten des Künstlers gezeigt, teilte Museumsleiterin Birgit Kümmel mit. Die Skulpturen aus Marmor, Bronze und Zink, aber auch Gipsmodelle sind Dauerleihgaben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin, die damit erstmals einen größeren Bestand abgibt. Der umfangreiche Ateliernachlaß des Bildhauers wurde seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr öffentlich gezeigt, da das Rauch-Museum in Berlin 1939 seine Tore schloß und die Objekte eingelagert wurden. Zu den bedeutendsten Werken des Bildhauers gehört das Reiterstandbild Friedrichs des Großen unter den Linden in Berlin. In Bad Arolsen ist unter anderem ein Gipsmodell in Originalgröße zu sehen, das als Vorlage für den aus Bronze gegossenen Sockelfries dieses Denkmals diente.

 

Komponist von "Lili Marleen" gestorben

MÜNCHEN. "Lili Marleen" und "Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise" waren zwei seiner größten Hits. Am Montag vergangener Woche ist der Komponist Norbert Schultze im Alter von 91 Jahren gestorben. Schultze starb an seinem letzten Wohnsitz im oberbayerischen Bad Tölz. Neben Liedern und Chansons hat der 1911 in Braunschweig geborene Komponist Opernwerke wie "Schwarzer Peter" (1936) und "Das kalte Herz" (1943), das Musical "Käpt'n Bay- Bay" (1950) sowie über 50 Filmmusiken geschrieben, darunter zu "Symphonie eines Lebens" (1943) und "Das Mädchen Rosemarie" (1957). Schultze war von 1973 bis 1991 Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes.


 
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