© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/02 30. August 2002


Zitate

"Man kann nicht das Übel des Hochwasser mit einem anderen Übel bekämpfen, nämlich mit der Vergrößerung von Arbeitslosigkeit und der Verringerung von Wirtschaftswachstum. Wenn die Steuern nicht gesenkt werden, wie es schon im Gesetz steht, zugunsten des Mittelstandes, ist es faktisch eine Steuererhöhung. (...) Deswegen werde ich auch einen Koalitionsvertrag nach der Bundestagswahl nur unterzeichnen - das müssen Herr Schröder und Herr Stoiber wissen -, wenn darin ein niedrigeres, einfacheres und gerechteres Steuersystem vereinbart worden ist. Dieser Wettbewerb (...) mit Steuererhöhungsvorschlägen, gibt uns auch eine Vorahnung darauf, was passieren könnte, gäbe es eine große Koalition."

Guido Westerwelle, FDP-Chef, im Deutschlandfunk am 23. August

 

 

"Die FPÖ ist absolut regierungsfähig. (...) Bei einem entsprechenden Wahlergebnis ist diese Zusammenarbeit nicht auf eine Periode beschränkt zu sehen. (...) In substantiellen Fragen ist und war die FPÖ ein überaus zuverlässiger Partner. (...) Was mich weit mehr gewundert hat, war die politische Chuzpe des SPÖ-Vorsitzenden. Daß es Alfred Gusenbauer, dessen Heimatstadt Ybbs vom Hochwasser betroffen war, nicht für notwendig hält, den Urlaub zu unterbrechen, aber nach seiner Rückkehr erklärt, daß die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe eine Bankrotterklärung der Regierung sei, geht über den Fauxpas des Anstoßens mit Champagnergläsern auf die Sanktionen gegen Österreich hinaus."

Martin Bartenstein, ÖVP-Wirtschaftsminister, im Wiener "Standard" vom 23. August

 

 

"Edmund Stoiber wird neuer Kanzler, weil die Mehrheit der rot-grünen Regierung nicht mehr zutraut, trotz löblicher Bemühungen und gutgemeinter Vorschläge die schweren ökonomischen und gesellschaftlichen Probleme lösen zu können. (...). Nicht mehr Fun, sondern Ernst. Überraschend gut schneidet die FDP ab. Der Möllemann-Ausrutscher ist vom linken Lager und seinen Medien übermäßig aufgebauscht worden. (...) Joschka Fischer wird überschätzt. (...) Stoiber wird mit Chirac aus der Europäischen Union eine feste Burg machen, die auch weltweit unsere Interessen wahrnimmt."

Jean-Paul Picaper, Deutschlandkorrespondent des Pariser "Le Figaro", in der "Welt" vom 20. August

 

 

"Es ist unsere Pflicht, auf das Ethische, Moralische zu achten! Man muß etwas gegen die Verwahrlosung tun. Eines ist sicher: Unseren Menschen geht es gut. Aber sie verwahrlosen. (...) Die Ehescheidungen sind zum Beispiel ein Zeichen der Verwahrlosung. Im Augenblick, in dem Menschen geheiratet haben, haben sie eine Berufung gehabt, zum Glück und zum Segen, zum Glauben. Und auf einmal ist das weg. Und wenn ich mir die Talkshows im Fernsehen ansehe, das ist eine reine Verwahrlosung. Gegen diese Verwahrlosung muß man sein."

Kurt Krenn, Diozösanbischof von St. Pölten, in der "Oberösterreichischen Rundschau" vom 18. August


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen