© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/02 19. Juli 2002

 
Meldungen

Buchhandel erlebt einen Strukturwandel

FRANKFURT/MAIN. Der Buchhandel hat in den ersten fünf Monaten dieses Jahrtes im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 2,1 Prozent hinnehmen müssen. Besonders betroffen von den Umsatzeinbußen sind vor allem kleinere Buchhändler. Gegen große Buchhandelsketten wie Thalia oder Hugendubel können sie häufig nicht mehr bestehen. Doch auch an den Branchenriesen geht die Flaute nicht spurlos vorüber. So hat Hugendubel wegen sinkender Umsätze bereits Kurzarbeit in seinen 28 Filialen angemeldet. Insgesamt hat sich die Zahl der Buchhandlungen in den vergangenen Jahren in Deutschland jedoch kaum verändert. So zählte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in diesem Jahr 4.661 Mitgliedsfirmen. Das waren nur neun Buchhandlungen weniger als 1997. Hinter dieser Statistik verbergen sich aber deutliche Verschiebungen. Während es in den Innenstädten zu zahlreichen Schließungen kam, gab es nach Aussage des Sprechers des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Eugen Emmerling, "in den Schlaf- und Vorstädten eine fast revolutionäre Aufforstung mit kleineren Buchhandlungen". Diese konzentrierten sich häufig auf Literatur für Kinder, Jugendliche und Mütter. Chancen für kleine Buchhändler sieht Emmerling auch in der Spezialisierung auf Fachliteratur und die Zusammenarbeit mit Bibliotheken, Schulen und Behörden.

 

Stasi-Zentrale soll Gedenkstätte werden

BERLIN. Die ehemalige Zentrale des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit in Berlin soll nach Vorschlag einer Expertenkommission zur nationalen Gedenkstätte werden. Der Sitz in der Normannenstraße, in dem Stasi-Minister Erich Mielke residierte, sei "auf Grund seiner herausragenden historischen Bedeutung ein Ort von nationaler Bedeutung, der zu erhalten und dokumentieren ist", heißt es im Abschlußbericht der Kommission, der am Montag an Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin übergeben wurde. Das Stasi-Ministerium sei das "wichtigste Herrschafts- und Unterdrückungsinstrument der SED-Diktatur" gewesen. In die Sanierung des maroden Gebäudes müsse ein "zweistelliger Millionenbetrag" investiert werden. Nach den Vorstellungen der Kommission soll die in dem Gebäude untergebrachte Behörde für die Stasi-Archive Trägerin einer Stiftung werden, die ein Gesamtnutzungskonzept für die Gedenkstätte entwickeln soll. Als Stiftungsrats-Vorsitzende wird die Bundesbeauftragte Marianne Birthler vorgeschlagen. Als Kernstück der Gedenkstätte empfehlen die Fachleute ein Dokumentations- und Bildungszentrum mit einer Dauerausstellung "Anatomie der SED-Diktatur - Staatspartei und Staatssicherheit der DDR".

 

Lebensschützer verliehen Stiftungspreis

HAMBURG. Die "Stiftung Ja zum Leben" hat zum achten Mal ihren mit 10.000 Euro dotierten Stiftungspreis vergeben. Die diesjährigen Preisträger sind die Gründerin des Vereins "Hilfe für Schwangere in Norddeutschland", Elke Feldmeier-Thiele (57) aus Lütjensee bei Hamburg und der Aachener Journalist Stefan Rehder (35). Der ehrenamtlich arbeitende Verein steht betroffenen Frauen mit Rat und Tat zur Seite und hat seit seiner Gründung im Jahre I984 rund 500 Frauen betreut. Der Journalist Stefan Rehder publizierte vielbeachtete Beiträge über Lebensrecht, Bioethik und Biomedizin unter anderem in der katholischen Zeitung Die Tagespost. Die Laudatio hielt Manfred Spieker, Professor für Christliche Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück.


 
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