© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/02 28. Juni 2002

 
Meldungen

Wiener FPÖ-Delegation bei Israels Präsident

JERUSALEM. Am 16. Juni reiste erstmals eine Delegation der Wiener FPÖ nach Israel, nachdem Israel vor zwei Jahren aus Protest gegen die ÖVP/FPÖ-Koalition seinen Botschafter aus Wien abgezogen hatte. FPÖ-Landesobmann Hilmar Kabas und zwei FPÖ-Abgeordnete besuchten zusammen mit dem Wiener Bezirksrat David Lasar die Salvador Dali-Schau "Shalom Dali". Im Rahmen der Ausstellungseröffnung in der Residenz des israelischen Staatspräsidenten wurden auch die freiheitlichen Politiker von Präsident Moshe Katsav begrüßt. Daneben kam es zu Gesprächen zwischen Knessetabgeordneten der Likud-Partei von Premier Scharon und der Partei Israel-Beitenu. Die Delegation besuchte auch die Stadt Ashkelon und wurde dort von Vizebürgermeister Eliahu Shevi begrüßt. Bei allen Gesprächen wurde hervorgehoben, daß erst durch die FPÖ-Regierungsbeteiligung das Thema Restitution von ehemals jüdischem Besitz gelöst wurde.

 

Weiße Farmer müssen ihre Arbeit einstellen

HARARE. Für etwa 2.900 weiße Farmer in Simbabwe ist letzten Montag eine Frist zur Bewirtschaftung ihrer Ländereien abgelaufen. Nach der im Mai verabschiedeten Landreform müssen sie in spätestens 45 Tagen ihre Farmen verlassen, ihr Land wird an Schwarze übergeben. Laut Bauernverband CFU sind von den Enteignungen rund 60 Prozent aller weißen Farmer und deren 232.000 Landarbeiter betroffen; die sozialistische Regierung von Präsident Robert Mugabe sprach von zehn Prozent. "Viele werden weitermachen. Sie können doch nicht einfach alles im Stich lassen", so CFU-Sprecherin Jenni Williams. "Wir müssen durchhalten und sehen, was dann passiert." Nach einem Bericht des Herald hatten einige Tabak-Farmer noch vergeblich versucht, eine Sondergenehmigung für den Verbleib auf ihren Höfen bis zur nächsten Saison zu beantragen. Allen Grundbesitzern, die sich der Frist widersetzen, drohen zwei Jahre Haft oder ein Bußgeld von umgerechnet 400 Euro. Bislang wurden in dem Konflikt zwölf weiße Farmer getötet, 70.000 Landarbeiter verloren ihre Stelle.

 

Bauernaktivist Bové klagt gegen Haftstrafe

STRASSBURG. Der französische Bauernaktivist José Bové will nach seiner letzte Woche erfolgten Inhaftierung vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ziehen. Seine Anwältin will "Notwehr" geltend machen: Der 49jährige habe sich 1999 mit seiner Traktor-Attacke auf eine McDonalds-Baustelle im südfranzösischen Millau gegen den Beschluß der USA gewehrt, den französischen Roquefort-Käse mit Strafzöllen zu belegen. Die US-Zölle hätten ihn und andere Bauern, die Schafsmilch für die Roquefort-Produktion verkaufen, direkt geschädigt. Sie hätten keinerlei legale Möglichkeit gehabt, gegen diesen Beschluß vorzugehen. Der Führer der "Confédération paysanne" war wegen der Zerstörungsaktion zu drei Monaten Haft verurteilt worden. Letzte Woche trat der Globalisierungsgegner und Kämpfer gegen "Malbouffe" (Fraß) seine Strafe nach einer Fahrt an der Spitze eines Traktorenkonvois in einem Gefängnis nahe der Mittelmeerstadt Montpellier an.

 

Ex-General Moisiu wird albanischer Präsident

TIRANA. Das albanische Parlament hat Ex-Verteidigungsminister Alfred Moisiu letzten Montag zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Zuvor hatten sich die regierenden Sozialisten auf Druck der EU mit der Opposition auf diesen Kandidaten geeinigt. Der Nachfolger des Sozialisten Rexhep Meidani kündigte an, er wolle in seiner fünfjährigen Amtszeit die "Stabilität des Landes stärken und zur Annäherung an die euroatlantischen Strukturen beitragen". Der 74jährige Ex-General fiel 1981 unter KP-Diktator Enver Hoxha in Ungnade und wurde wegen "Hochverrats" abgesetzt.


 
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