© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/02 14. Juni 2002

 
Meldungen

Walser-Bücher sollen verbrannt werden

KÖLN. Christoph Schlingensief will anläßlich des nordrhrein-westfälischen Festivals "Theater der Welt" Bücher von Martin Walser verbrennen. Das teilte der 42jährige Theatermacher in Köln mit. Das Festival findet vom 20. bis 30. Juni in den vier nordrhein-westfälischen Städten Bonn, Duisburg, Köln und Düsseldorf statt. Zunächst werde er die Bücher signieren, bevor er sie ins Feuer werfe. Die Aktion werde unter dem Titel "Aktion 18: Christoph Schlingensief, der deutsche Kennedy" laufen. Angesichts der Debatte um Antisemitismus müsse man schnell eingreifen. Statt sich etwas auszudenken, werde er "Möllemann durchspielen".

 

Nur mit Schulden ist man dabei

SPEYER. Immer mehr junge Menschen tappen in die Schuldenfalle. Darauf verweisen der Caritasverband für die Diözese Speyer und das Diakonische Werk Pfalz anläßlich der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung vom 10. bis zum 14. Juni. Der erste Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat gezeigt, daß bereits 30 Prozent der Jugendlichen im Westen und 14 Prozent der Jugendlichen im Osten Schulden haben. "Kinder und Jugendliche zählen heute zu den wichtigsten Konsumentengruppen und gelten als wichtige Zielgruppe für Marktstrategien", erklärt Gisela Walz-Oswald, Referentin für Schuldnerberatung beim Caritasverband für die Diözese Speyer. Viele junge Menschen stünden heute vor der Wahl: entweder kaufen und dabei sein, oder sparen und "out" sein. Millionen neuer Schuldenkarrieren seien somit vorprogrammiert.

 

Vier Millionen Euro für den Dialog der Jugend

BRÜSSEL. Die Europäische Kommission hat 178 neue Projekte für Zuschüsse im Rahmen der Programme "Jugend" und "Euromed Jugend" ausgewählt. Ziel ist es, den "interkulturellen Dialog" und die Minderheitenrechte im Mittelmeerraum und in Südosteuropa zu fördern. Jungendlichen werden dadurch Möglichkeiten zur Entfaltung und Teilnahme an Austauschmaßnahmen, Freiwilligendienst oder sonstigen Initiativen eröffnet. Das Budget für diese Projekte beläuft sich auf 4,2 Millionen Euro. Viele Vorhaben sollen in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen realisiert werden.

 

Ingmar Bergman übergab Privatarchiv

STOCKHOLM. Der schwedische Filmregisseur Ingmar Bergman hat sein privates Archiv zu Forschungszwecken an das Schwedische Filminstitut in Stockholm übergeben. Das Archiv umfaßt 45 Kisten mit Originalmanuskripten, Regiebüchern, Briefen, Fotos und unveröffentlichten Novellen. Der Regisseur stellte den Wissenschaftlern außerdem das gesamte im schwedischen Nationaltheater "Dramaten" gelagerte Material über seine dortige Arbeit als Regisseur mit insgesamt 36 Inszenierungen zur Verfügung. Bergman gilt als einer der bedeutendsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts mit Filmen wie "Wilde Erdbeeren" (1957), "Jungfrauenquelle" (1959), "Das Schweigen" (1962), "Szenen einer Ehe" (1973) und "Fanny Alexander" (1981), seinem letzten Spielfilm. Für die Verwaltung des neuen Bergman-Archivs hat das Filminstitut eine Stiftung eingerichtet, die in Absprache mit dem Regisseur über die Veröffentlichung auch privater Briefe entscheidet. Außerdem sollen alle Materialien komplett per Computer erfaßt werden.


 
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