© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    23/02 31. Mai 2002


Meldungen

EU-Studie: Arbeit macht gesund

BRÜSSEL. Die Europäische Kommission hat eine Studie zum Thema "Arbeitslosigkeit und Gesundheit" veröffentlicht. Darin werden die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit und Beschäftigungsquoten auf die Sterberaten der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten untersucht. Die Experten kommen zu dem Ergebnis, daß die wesentlichen Einflußfaktoren auf die Sterberaten und die Lebenserwartung seit dem Zweiten Weltkrieg im wirtschaftlichen Umfeld zu finden sind. Besonders wichtige Faktoren sind Beschäftigungs- und Arbeitslosenquoten sowie das wirtschaftliche Wachstum. Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Studie ist, daß sogar in relativ wohlhabenden Industrieländern noch Potentiale zur Verbesserung der nationalen Lebensstandards, im Sinne einer Erhöhung der Lebenserwartung und der Senkung der Sterberaten durch chronische Herz- und Kreislauferkrankungen vorhanden sind. Ein Schlüsselelement in dieser Studie ist jedoch, daß in dem Maße, wie erhöhte Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit durch Beschäftigungsreduzierung oder erhöhte Arbeitslosigkeit erreicht werden, dies auf Kosten der Gesundheit und des Lebensstandards der Bevölkerung geschieht.

 

Turiner Grabtuch wieder unter der Lupe

WIEN. Vom 28. bis 30. Mai findet im Wiener Erzbischöflichen Palais ein internationaler Kongreß über das Turiner Grabtuch statt. In der wissenschaftlichen Forschung ist umstritten, ob es sich dabei um den Körperabdruck Christi oder um ein mittelalterliches Kunstwerk handelt. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Giuseppe Ghiberti, Mitglied der Päpstlichen Bibelkommission, werden Experten aus aller Welt über die neuesten Forschungsergebnisse aus theologischer, historischer, medizinischer und naturwissenschaftlicher Perspektive berichten. Zu den Referenten zählen unter anderem Gian Maria Zaccone, Direktor des "Museo della Sindone" in Turin sowie Karlheinz Dietz, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Würzburg. Historisch gesichert ist, daß das heute in Turin verehrte Tuch im 14. Jahrhundert in Frankreich auftauchte. Um 1350 schenkte der französische Adelige Geoffroy de Charny der Kirche in Lirey ein Leinentuch, auf dem sich ein Abbild befand, das als Abdruck des gekreuzigten Christus angesehen wurde. Den Weg nach Lirey soll das Tuch über Edessa (heute: Urfa in Ostanatolien) und Konstantinopel gefunden haben. Der Kreuzritter Robert Clary berichtete, er habe im Jahr 1203 in einer Kirche Konstantinopels ein Grabtuch gesehen, welches das Abbild des ganzen Körpers Jesu zeige. Bei der Plünderung Konstantinopels 1204 durch die Kreuzritter verschwand das Tuch, um erst Mitte des 14. Jahrhunderts in Lirey wieder aufzutauchen. Gut hundert Jahre später übersiedelte das Tuch nach Chambery, wo es 1532 den Brand der dortigen Kapelle relativ heil überstand. 1578 gelangte das Grabtuch schließlich nach Turin, wo es vorerst im Dom aufbewahrt wurde, bevor es 1696 in die Kapelle von Guarino Guarini, zwischen Dom und Hofburg, übersiedelte. Auch ein Brand in der Kapelle 1997 konnte dem Tuch nichts anhaben. 1988 hatten Forscher das Tuch in einem sensationellen C-14-Test auf das Mittelalter datiert. Ein Stück Gewebe vom Rand des Grabtuchs war nach der Radiokarbon-Methode analysiert worden, drei unterschiedliche Labors hatten dabei die Probe auf den Zeitraum zwischen 1260 und 1390 datiert.

 

Erste Sätze 

Die Insel Ischia ist die größte der Eilande, die im Golf von Neapel liegen.

Kasimir Edschmid, Italien. Hirten, Helden und Jahrtausende, Frankfurt/M. 1941


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