Enzensberger erhält Prinz-von Asturien-Preis

OVIEDO. Der deutsche Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger erhält den diesjährigen Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Kommunikation und Geisteswissenschaften. Die Jury aus spanischen Verlegern und Publizisten würdigte nicht nur das Werk des 72jährigen Autors, Lyrikers und Philosophen, sondern auch sein soziales Engagement sowie seinen Beitrag zur zeitgenössischen politischen Kultur. Mit seiner kritischen und scharfsinnigen Analyse der Probleme der heutigen Gesellschaft habe Enzensberger stets "die Perversion der Macht, den Totalitarismus, die sozialen Lügen oder den Zusammenbruch der Utopien" zu entlarven versucht. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung, die als "spanischer Nobelpreis" gilt, wird traditionell im Herbst von Kronprinz Felipe in Oviedo, der Hauptstadt der Region Asturien, überreicht.

Limbach fordert mehr Geld für Kulturpolitik

BERLIN. Die neue Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach (68), hat mehr Geld für die deutsche Kulturpolitik im Ausland gefordert. Die Politik dürfe die Goethe-Institute nicht finanziell ausbluten lassen, sondern müsse die Einrichtungen besser ausstatten, sagte die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts vorigen Donnerstag in der n-tv-Sendung "Maischberger". "Es ist viel besser, Geld in die interkulturelle Arbeit zu stecken, statt neue Panzer zu kaufen." Wenn man der Welt die deutsche Auffassung von Toleranz sowie vom hiesigen Werte- und Rechtsverständnis deutlich machen wolle, dürfe man nicht gleichzeitig einen rigiden Sparkurs fahren, betonte sie. "Dafür ist dieses Arbeitsfeld viel zu wichtig."

Nietzsche-Bibliographie komplett vollständig

WEIMAR. Die Stiftung Weimarer Klassik hat die umfangreichste Nietzsche-Bibliographie fertiggestellt. Wie der Direktor der Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Michael Knoche, mitteilte, seien die letzten zwei der fünf Bände in der Druckerei. Sämtliche Werke von und über den Philosophen Friedrich Nietzsche (1844-1900) seien darin erfaßt. Der Bibliotheksleiter äußerte die Hoffnung, daß die Publikation zum Nietzsche-Kolloquium Ende Mai vorliegen könnte. Als nächstes wolle man die private Bibliothek sichern, so Knoche. Die Bibliothek verfügt derzeit über 775 Titel aus dem Nachlaß, welche dringend restauriert werden müßten.

Weniger Besucher beim Gotik-Treffen in Leipzig

LEIPZIG. Weniger Besucher als erwartet sind in diesem Jahr zum 11. Wave-Gotik-Treffen nach Leipzig gekommen. Nach Angaben des Veranstalters waren es etwa 17.000 Anhänger der "Schwarzen Szene", die zu Pfingsten das weltgrößte Festival dieser Art besuchten. Größere Zwischenfälle gab es nach Angaben von Ordnungsamt und Polizei bei dem Treffen nicht, auch nicht im Zusammenhang mit den immer wiederkehrenden Vorwürfen, in der Szene gebe es rechte Tendenzen. Der Anteil von rechtsgesinnten Besuchern sei sehr gering, sagte dazu WGT-Sprecher Peter Matzke. Lediglich "eine Performance vor einem Fetisch-Stand" mußte abgebrochen werden. "Hier wurden die Grenzen des guten Geschmacks in Bezug auf pornografische Inhalte eindeutig überschritten", so Matzke.