© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/02 03. Mai 2002


Zitate

"Wir haben nicht nur in Frankreich das Problem, daß die ... Globalisierung, der wissenschaftliche Fortschritt, der Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft, vielen Menschen Angst macht, daß sie sich in diesen beschleunigten Entwicklungen ein Stück weit verloren vorkommen. ... Man sollte ... nicht so tun, als wären alle, die Le Pen gewählt haben, Faschisten. Da sind viele Ängste, viel Unzufriedenheit auch damit, daß unter Gesichtspunkten politischer Korrektheit oft ernsthafte Sorgen der Bevölkerung, denken Sie an das Thema innere Sicherheit, nicht ausgesprochen, geschweige denn wirklich gelöst werden, daß es Verdrängungsmechanismen gibt."

Wolfgang Schäuble, CDU-Präsidiumsmitglied, im Deutschlandfunk-Gespräch am 25. April

 

 

"Nach und nach werden der Frieden und die Einheit des alten Kontinents in Frage gestellt, die Unverletzlichkeit der Grenzen von 1945 erscheint nicht mehr sicher, in Deutschland erwacht die Sudetenfrage, und die Frage der ungarischen Minderheiten folgt hierauf wie ein Echo. ... Während Le Pen 17 Prozent erreicht, bringen es die unterschiedlichen Trotzkisten auf mehr als elf Prozent. Alle kämpfen sie für den Ausstieg aus Europa, die Abschaffung des Euro usw. Eine solche Situation gibt zu denken."

André Glucksmann, französischer Philosoph, in der Tageszeitung "Die Welt" vom 25. April

 

 

"Jeder, der sich gegen unkontrollierte und exzessive Einwanderung ausspricht oder gegen den Mißbrauch des Asylrechts und dies im Zusammenhang einer Mitte-Rechts-Politik tut, wird sofort als Extremist gebrandmarkt. Aber mit der Zeit ist die Bevölkerung nicht mehr willens, dies länger hinzunehmen."

Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten und Ex-FPÖ-Chef, im ORF-Radiointerview vom 22. April

 

 

"Die Franzosen sind nicht von der Kohabitation gelangweilt. Sie sind - zu Recht wie ich meine - gelangweilt von dem Gefühl, daß die Programme der beiden großen politischen Gruppen - Gaullisten, UDF auf der einen, die Linke auf der anderen - austauschbar sind."

Jean-Yves Camus, französischer Publizist und Politologe, im Wiener "Standard" vom 25. April

 

 

"Die politische Klasse und ihre Verstärker in den Medien haben das Gefühl dafür verloren, wie weit sie sich von den Realitäten des Landes entfernt haben. ... Längst sind die Sozialisten keine Arbeiterpartei mehr, sondern die Partei des Öffentlichen Dienstes oder einer intellektuellen Minderheit. Für keine Partei stimmen heute so viele Arbeiter - und Arbeitslose - wie für die Nationale Front."

Rudolph Chimelli in der "Süddeutschen Zeitung" vom 26. April

 

 

"Ohne Gewissensbisse werde ich meinen Stimmzettel für Chirac in die Urne werfen."

Daniel Cohn-Bendit, EU-Parlamentarier der französischen Grünen, in "Le Monde" vom 26. April


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