© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/02 12. April 2002

 
Zeitschriftenkritik: Deutschland-Post
An einem Strang ziehen
Werner Olles

Als "monatliche "Informationsschrift für die Deutsche Partei - DP" ist die im 2. Jahrgang erscheinende Deutschland-Post zwar eine Parteizeitung, jedoch wendet sie sich durchaus auch an nicht parteigebundene Wertkonservative, Freiheitliche, Patrioten und marktwirtschaftlich Orientierte. Gemeinsam mit all diesen Kräften will sie sich "gegen den Strom der Zeit und die allgemein verordnete politische Korrektheit stemmen" und eine Politik für die wirklichen Interessen Deutschlands herbeiführen.

Realistisch sieht der Bundesvorsitzende Heiner Kappel, zugleich Herausgeber und Redakteur der Deutschland-Post, daß es "mit der Deutschen Partei allein nicht zu schaffen ist, den Interessen unseres Volkes und unseres Landes wieder gerecht zu werden." Man möchte nicht "im eigenen Saft schmoren", sondern "mit möglichst allen Gleichgesonnenen an einem Strang ziehen". Für dieses hohe Ziel sei man sogar bereit, sich "ganz hinten in der Reihe anzustellen" und "alle persönlichen Interessen zurückzustecken". Dazu habe man bereits Kontakte aufgenommen mit der Partei Rechtsstaatlicher Offensive des Hamburger Innensenators Ronald Schill, Joachim Siegerist und Heinrich Lummer von den Deutschen Konservativen, dem Repräsentanten der Deutschland-Bewegung, Alfred Mechtersheimer, dem Vorsitzenden der Deutschen Sozialen Union (DSU), Roberto Rink, der Freiheitlichen Deutschen Volkspartei, der Freiheitlichen Initiative, den Republikanern und der Statt- Partei.

In einem weiteren Beitrag über den Zusammenhang der hohen Arbeitslosenquote und der seit Jahrzehnten ungebremsten Zuwanderung von Ausländern nach Deutschland liest man, daß die Arbeitslosigkeit bei dieser Gruppe inzwischen mehr als doppelt so hoch ist wie unter Deutschen. Deutschland habe im zurückliegenden Jahrzehnt fünfmal mehr Asylbewerber aufgenommen als Großbritannien, sechsmal mehr als Frankreich, zwanzigmal mehr als Spanien und neunzigmal mehr als Italien. Bei einer Anerkennungsquote von nicht einmal fünf Prozent betrugen die Kosten für diesen Personenkreis in den neunziger Jahren laut Sozialrechtsexperten zwischen 300 und 1.000 Milliarden (!) D-Mark. Angesichts einer - inzwischen selbst von ausgewiesenen Einwanderungs-Befürwortern zugegebenen - völlig mißglückten Integration von Ausländern aus nicht-europäischen Kulturkreisen, spricht sich der Autor für eine Verringerung des Zuzugsalters auf unter sechs Jahre aus, weil dies Kindern eher eine Integration ermögliche und sich außerdem kostendämpfend auswirken würde.

Den Wahlkampf zwischen Bundeskanzler Schröder und seinem Herausforderer Edmund Stoiber kommentiert die DP eher resignativ. Zwar könnte es Stoiber zusammen mit der Westerwelle-FDP schaffen, aber eine grundlegende Wende in der Deutschland-Politik würde dieser Sieg des bürgerlich-liberalen Lagers nicht bedeuten. Dazu hätte Stoiber einen willensstarken Partner zur Rechten statt einen Bremser zur Linken gebraucht.

Anschrift: Deutschland-Post. Hauptstr. 31 a, 65812 Bad Soden. Das Jahresabo kostet 30 Euro.


 
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