© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/02 29. März 2002

 
Bedenklich
Studentenverband: Zwistigkeiten im RCDS um JUNGE FREIHEIT
Matthias Bäkermann

Das in der vorletzten Ausgabe veröffentlichte Portrait von der frischgewählten Vorsitzenden des Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) hat für Aufregung gesorgt. Barbara von Wnuk-Lipinski sah sich innerhalb des Bundesvorstandes Vorwürfen ausgesetzt, sie habe der JUNGEN FREIHEIT ein Interview gegeben.

"Für bedenklich und für einen Bundesvorstand indiskutabel" hielt es Michael Moje vom Bundesvorstand, wenn es sich um ein Interview gehandelt habe, "nach drei Tagen im Amt bei diesem ‚Publikationsorgan' aufzutreten", ließ er auf Mailinglisten verlautbaren. Auch Oliver Nölken, der in der Ausgabe 47/00 eine Contra-Kolumne zum Thema "Homoehe stoppen?" beisteuerte, empfand eine Lobpreisung in der JUNGEN FREIHEIT schlichtweg als "Lob von der falschen Seite". Er wurde nur noch von Lothar Plumhof überboten, der "fast vom Schlag getroffen" wurde, als ihm zu Ohren kam, daß die JF den neuen Bundesvorstand des RCDS als wertkonservativ bezeichnet habe. Was dies bedeute, brauche ihm niemand zu erläutern schließlich seien "rechtsradikale Tendenzen in CDU-Organisationen ... nicht hinnehmbar".

Der Berliner taz sind die Vorwürfe auch nicht verborgen geblieben, und so erschien am 20. März ein Bericht über die neue Bundesvorsitzende und die "V-Männer" der JF im RCDS. "Mit der Ostelbierin nach rechts?" schlagzeilte die Zeitung. Der Autor hätte ein "Aufatmen bei der publizistischen Edelrechten" spürbar gemacht, hieß es. Der taz war auch bekannt, daß RCDS-Mitglieder reihenweise Belegexemplare erhielten. Hier begänne das Problem der dynamischen Wnuk: Viele Ringstudenten würden sich freuen.

Klammheimliche Freude macht sich bei der taz breit, die über sehr interne Dinge beim RCDS zu berichten wußte: die JF sei, so ein Mitglied, kaum am Kiosk zu erstehen. "Die Verkäuferinnen hatten Angst!", so die Begründung.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen