© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/02 15. März 2002


Aufgeschnappt
Heimkehr ins Versteck
Matthias Bäkermann

In Lüneburg wurde nun der oftmals eingeforderten „Zivilcourage“ in besonderer Weise entsprochen. Bürgermeisterin Birte Schellmann (FDP) übergab Anfang März das Denkmal des Kampfgeschwaders 26 der Theodor-Körner-Kaserne, das dort nun einen weit abgelegenen Bereich ziert. Natürlich wurde auch eine Erklärungstafel angebracht, die den neuen Standort als Ergebnis „anderer Geschichtsbetrachtungen“ erklärt, da die Steinstele wegen der Verwicklung des Luftwaffengeschwaders 26 in den Zweiten Weltkrieg beschädigt und beschmiert worden war (JF 51/01).

Die Bürgermeisterin betonte, daß man das Denkmal gern an seinem bisherigen Ort vor dem Theater gelassen hätte. Warum man aber couragiert der Gewalt wich, fiel Schellmann zwar nicht ein, wurde jedoch in der Lüneburger Lokalpresse nachgereicht: Das provozierende Denkmal stehe nun dort, von wo das Geschwader aufbrach, „um Krieg über Europa zu tragen.“ Der neue Ort bedeute damit eine „Art Heimkehr“. 


 
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