© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/02 15. März 2002

 
Gesundes Verhältnis ist nötig
Zur Diskussion um einen Fortbestand der Wehrpflicht
Jürgen Meinberg

Unsere Grundposition - der Erhalt der Wehrpflicht in einer lebendigen Form - steht nach wie vor. Reine Lippenbekenntnisse wie „Wir halten an der Wehrpflicht fest“ helfen uns hier nicht weiter. Eine Alternative bei den Aufgaben, die wir als Bundeswehr haben, wäre dann eine Freiwilligen-Armee. Die wäre natürlich kostenintensiver als eine Wehrpflicht-Armee. Aber daß so eine Armee professioneller sein soll, das weisen wir aus unserer Sicht entschieden zurück, denn das, was unsere Wehrpflichtigen leisten, ist vorbildlich und kann sich sehen lassen. Wehrpflichtige werden nur im Auslandseinsatz verwendet, wenn sie sich freiwillig dazu entschließen und dann speziell für solche Einsätze ausgebildet. Deshalb ist aus unserer Sicht eine Berufs-Armee nicht zwangsläufig motivierter einzustufen. Die Streitkräfte Großbritanniens oder der Vereinigten Staaten sind sicher nicht motivierter als unsere Soldaten, die gut ausgebildet sind und wissen, warum sie dienen. Sie gehen gerne in diese Auslandseinsätze, weil sie wissen, daß sie damit einen Beitrag für Stabilität und Frieden leisten. Durch die Wehrpflicht erreichen wir junge Männer aller gesellschaftlichen Bereiche. Dadurch ist das Mischverhältnis ein gesünderes, als wenn man es dem freien Spiel der Kräfte überläßt. Jürgen Meinberg

 

Jürgen Meinberg ist Sprecher des Deutschen Bundeswehrverbandes in Bonn.


 
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