© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/02 01. März 2002


Zitate

„Nirgendwo ist mehr eine Persönlichkeit zu sehen, die für eine politische Welt steht. Adenauer und Erhard oder Brandt und Schmidt verkörperten als Figuren eine Haltung, die keine Zweifel an ihrem Profil ließ. Aber wofür steht Gerhard Schröder, außer für den puren Machtgenuß, der besonders deutlich zum Vorschein kam, als er ganz frisch im Besitz der Kanzlerwürde war? Mitunter hat man das Gefühl, Schröders eigentliche Devise sei: ‚Hier stehe ich, ich kann auch anders‘. Aber auch seine Gegenspieler sind ähnlich konturlos, was für Stoiber und Merkel ebenso gilt, wie für das Berliner Karussell, wo das Duo Diepgen und Landowsky durch den klassischen Wahlverlierer Steffel abgelöst wurde, den man loswerden will, bevor man ihn hat.“

Wolf Jobst Siedler in der „Woche“ vom 22. Februar

 

 

„Wir wollen Europa auch als einen Raum befriedeter Beziehungen des Christentums zum Judentum und zum Islam. Der Isalm gibt unserem Kontinent und zumal der Kirche viele Fragen auf, denen nicht naiv, sondern realistisch zu begegnen ist. Ein schwaches, seiner selbst nicht gewisses Christentum wird von islamischen Kräften gering geachtet.“

Egon Kapellari, Grazer Bischof, im „Rheinischen Merkur“ vom 22. Februar

 

 

„Die Kollegen sind frustriert über die Kübel von Jauche, die über sie ausgeschüttet werden. Außerdem ist viel Zorn über die ungerechtfertigte Behandlung von Seiten der Politik. Das sieht man ja auch an der heutigen Pressekonferenz. Wenn da die Forderung aufgestellt wurde, Jagoda und die Arbeitsvermittler müssten sich bei den Arbeitslosen entschuldigen, dann ist das der letzte Schlag ins Genick. Seit Wochen wird der Eindruck erweckt, wir hätten nichts für die Arbeitslosen getan. So etwas führt bei den Kollegen natürlich zu Resignation und Wut.“

Eberhard Einsiedler, SPD-Mitglied und Vorsitzender des Hauptpersonalrates der Bundesanstalt für Arbeit im „Spiegel-online“ vom 22. Februar

 

 

„Wenn der Tonfall, in dem der Regierende Bürgermeister seine Erklärung vor dem Abgeordnetenhaus herunterleierte, der Basso continuo sein sollte, der die Politik des rot-roten Senats in den nächsten Jahren bestimmt - dann verlieren die Produzenten von Valium-Tabletten in der Hauptstadt schlagartig ihre Kunden. (…) Das alles wirkte, als habe ein ermatteter Technokrat in der Mittagspause mit seinem Gummibaum beim Entstauben ein Schwätzchen gehalten.“

Christian Bommarius in der „Berliner Zeitung“ vom 22. Februar

 

 

„Als Opposition muß man immer ein wenig überzeichnen und gelegentlich bis an die Grenze dessen gehen, was staatstragend ist. … Man kann bei der SPÖ davon ausgehen, daß sie nach einer gewonnenen Wahl wieder gewohnt verantwortungsvoll handelt.“

Hannes Swoboda, Stellvertretender Vorsitzender der sozialistischen Fraktion im Europäischen Parlament, im Wiener Magazin „Profil“ 8/2002


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