© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
Zitate

„Offenkundig wird mit zweierlei Maß gemessen. Als linksextremistisch gilt vielfach nur noch eine gewalttätige Variante, als rechtsextremistisch hingegen bereits jede Form der ‚neuen Rechten‘. Wer im Neuen Deutschland einen Artikel schreibt, kommt ‚ungeschoren‘ davon; wer der ‚JUNGEN FREIHEIT‘ ein Interview gibt, provoziert eine Kampagne. Die Erosion der Abgrenzung zwischen demokratisch und extremistisch geschieht am linken, nicht am rechten Rand, wie gemeinhin behauptet.“

Eckhard Jesse, Politikwissenschaftler, in der „Welt“ vom 4. Februar

 

 

„Bei über vier Millionen Arbeitslosen ist es doch unsinnig, regionale Arbeitsmarktprobleme über Zuwanderung und Daueraufenthaltsstatus lösen zu wollen.“

Angla Merkel im Interview mit dem „Bayernkurier“ vom 31. Januar

 

 

„Mit jedem neuen Namen stellt sich erst recht die Frage: Ist die NPD vom Verfassungsschutz nicht nur beobachtet, sondern gar teilweise gesteuert worden? Warum haben die Verfassungsschutzbehörden sich nicht an ihre eigenen Vorschriften gehalten und V-Leute abgeschaltet, sobald sie in der NPD in führende Positionen aufgestiegen sind? Und gab es regelrechte Doppelagenten, die umgekehrt die NPD auch über die Absichten des Verfassungsschutzes informierten? Kurz: Wer hat eigentlich wen beobachtet und gesteuert? (...) Es steht die Debatte an, ob wir einen solchen Nachrichtendienst überhaupt brauchen, der rechtsextreme Parteien päppelt - und dabei nur das Offensichtliche ermittelt.“

Andreas Wyputta, in der „taz“ vom 5. Februar

 

 

„… steht nicht im biblischen Buch Joel 4,9: ‚Bereitet euch zum heiligen Krieg!‘? Waren es nicht die Templer im 10. Jahrhundert, die sich ‚Krieger Gottes‘ nannten und mit dem Schlachtruf ‚Deus vult‘ (Gott will es) mordend durch die Lande zogen? Heißt nicht die Organisation militanter Christen bis heute ‚Jesus Army‘? Nein? Dann fragt sich nur noch, wohin man gelangt, wenn man ‚Gotteskrieger‘ im Internet eingibt: auf eine Weiterleitung ‚zum einzig wahren Krieger Gottes‘, wie es dort heißt, auf die Homepage des Vatikan! Bleibt die Frage: Sind jetzt selbst Unwörter verpflichtet zu ‚uneingeschränkter Solidarität‘?“

Roger Willemsen, in der „Woche“ vom 1. Februar

 

 

„Arbeitskräfte zu importieren ist immer billiger, als eigene auszubilden. So war es auch mit der Green-Card-Aktion. Der Kanzler brauchte eine Nachricht, der Wirtschaft kam es gelegen, und heute sind wieder bereits viele, die damals aus Asien kamen, arbeitslos. Dabei ist es eine Politik staatlichen Egoismus’, diese Menschen anzulocken, die mit viel Aufwand in den armen Regionen der Welt ausgebildet worden sind. Diese Menschenumsiedlungspolitik richtet sich gerade gegen die Entwicklungsländer.“

Michael-Andreas Butz, Ex-Staatssekretär, in der „BZ am Sonntag“ vom 27. Januar


 
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