© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
Meldungen

Sinkender Bedarf an Computerspezialisten

MÜNCHEN. Die Zahl der in den Zeitungen ausgeschriebenen IT-Jobs sank im letzten Jahr um 37 Prozent. Damit fiel der Bedarf an Computerspezialisten auf das Niveau von 1997, berichtete das Fachblatt Computerwoche. Der deutlichste Einbruch vollzog sich im vierten Quartal 2001: Die ausgeschriebenen Stellen in den 40 Tageszeitungen und der Computerwoche, die die Marktforschungsfirma EMC/Adecco analysierte, sanken auf ein Drittel des Vorjahreszeitraums. Während im Jahr 2000 noch 106.995 Offerten gezählt wurden, waren es 2001 nur noch 66.817. Nur der Öffentliche Dienst hatte 2001 ein stärkeres Interesse an IT-Spezialisten: Die Behörden erhöhten die Zahl ihrer Anzeigen von 1.062 im Vorjahreszeitraum auf 1188 im Jahr 2001. Reine IT-Spezialisten sind weniger gefragt, nur Wirtschaftsinformatiker erhielten fast ebensoviel Stellenangebote wie im Jahr 2000. „Es ist nach wie vor anzunehmen, daß sich der Akademikeranteil in der Branche kontinuierlich verringert“, so die Computerwoche.

 

Deutsche Kampfpanzer für polnisches Heer

BERLIN. Polen kauft 128 Leopard 2-Kampfpanzer und 23 MiG-Jagdflugzeuge der Bundeswehr. Die Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Jerzy Szmajdzinski unterzeichneten letzte Woche in Berlin ein entsprechendes Kooperationsabkommen. Warschau zahle für die Panzer 25 Millionen Euro, die Kosten für die von der Nationalen Volksarmee der DDR übernommenen MiGs wurden nicht genannt. „Mit der Unterzeichnung ist eine historische Perspektive eröffnet worden“, meinte Szmajdzinski, es sei ein „wesentlicher Schritt zum Europa der gemeinsamen Sicherheit“. Die polnischen Luftstreitkräfte wollen durch die Bundeswehr-MiGs kurzfristig den Bedarf an Nato-kompatiblen Waffensystemen zur Luftverteidigung decken. In diesem und im nächsten Jahr sollen 200 MiGs der polnischen Luftwaffe ausgemustert werden. Zusätzlich sollen unter Führung der polnischen Industrie und in Kooperation mit deutschen Firmen die polnischen Kampfpanzer T-72 so modernisiert werden, daß anschließend wesentliche Nato-Standards erfüllt werden.

 

Nur Grüne gegen Entschädigungszahlung

WIEN. Der österreichische Nationalrat hat letzten Mittwoch die Entschädigungszahlungen an Kriegsgefangene der beiden Weltkriege beschlossen. Mit den Stimmen der ÖVP-FPÖ-Koalition sowie der SPÖ wurde festgelegt, daß nach den Kriegsgefangenen der osteuropäischen Länder auch solche der Westalliierten und zivilinternierte Personen, die außerhalb Österreichs festgenommen wurden, entschädigt werden. Etwa 50.000 Menschen erhalten nun zwischen 14,5 Euro und 21,8 Euro pro Haftmonat. Die Grünen stimmten gegen die Regelung, weil so „auch Kriegsverbrecher“ finanziell begünstigt würden. „Dies ist ein Faustschlag ins Gesicht unserer älteren Mitbürger, die nach einem ihnen aufgezwungenen Kriegseinsatz noch in der Kriegsgefangenschaft unsägliches Leid erdulden mußten“, kritisierte ÖVP-Seniorensprecher Gerhart Bruckmann das grüne Nein. Die Grünen-Abgeordnete Terezija Stoisits forderte hingegen Entschädigungen für Deserteure. Gerade diese hätten als „Sand im NS-Getriebe“ zu einem „freien Österreich“ beigetragen.

 

Zahl der Woche: 640 Milliarden Dollar (etwa 746 Milliarden Euro) beträgt der Gesamtschaden für die US-Wirtschaft durch die Terrorakte vom 11. September 2001. Als Folge der Anschläge könnten schätzungsweise zwei Millionen Menschen arbeitslos werden, 100.000 davon in New York. (Quelle: Institut DRI-WEFA in Albany)


 
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