© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
Meldungen

DVU-Wahlantritt in Magdeburg ungewiß

MÜNCHEN/MAGDEBURG. Die als Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt vertretene DVU wird nach Aussage des Landesparteichefs Dieter Kannegießer in einer Sendung des MDR-Radios vom 4. Februar nicht zur Landtagswahl im März antreten. Als Begründung führte Kannegießer „personelle und vor allem auch finanzielle Gründe“ an. 1998 war die DVU überraschend mit 12,9 Prozent in den Magdeburger Landtag eingezogen. Nach einem internen Streit der damaligen Fraktionsvorsitzenden Claudia Wiechmann mit dem DVU-Bundesvorsitzenden Gerhard Frey verließ Wiechmann mit fünf anderen Abgeordneten die DVU, die damit nur noch über acht Abgeordnete im Landtag verfügte, und gründete FDVP-Fraktion. Kannegießers Äußerungen wurden vom Pressesprecher der Bundespartei in München, Bernd Dröse, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT jedoch nicht bestätigt. Dröse gab an, daß die Entscheidung erst durch den Bundesvorstand am 19. Februar getroffen würde, alles andere seien Gerüchte.

 

BDA-Chef Hundt gegen „Kuschelpädagogik“

BERLIN. „Die Wirtschaft will die Schulen stramm auf Leistung trimmen, damit der ‚Wirtschaftsstandort Deutschland‘ nicht in der bildungspolitischen Bedeutungslosigkeit versinkt.“ Diese Einschätzung des Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt kommentiert die Ergebnisse der Pisa-Studie und die jüngsten Reformkonzepte der Politik sowie der Lehrer- und Elternverbände. Zentralabitur, Runderneuerung der Lehrpläne und Abschaffung des Sitzenbleibens bezeichnete die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) als erdfern und teilweise nicht finanzierbar. Statt dessen sollte am Ende der Grundschulzeit ein Diagnosetest eingeführt werden, mit dem der Wissensstand objektiv überprüft werde. „Es darf in den ersten Schuljahren nicht nur um Basteln und Spielen gehen, sondern auch um Leistung. Am Ende der Grundschulzeit darf kein Kind die Grundschule verlassen, ehe es Lesen, Schreiben und alle Grundrechenarten gelernt hat“. Hundt forderte eine Wende weg von der Soft-Pädagogik.

 

Enttäuschte Wähler wollen PDS und FDP

DRESDEN. 44 Prozent der Wähler in den neuen Bundesländern und Ostberlin wollen laut einer für die Dresdner Neuesten Nachrichten durchgeführten Umfrage CDU und SPD bei den nächsten Wahlen einen Denkzettel verpassen. Die Gruppe der enttäuschten Wähler will danach zu 28 Prozent der PDS ihre Stimme geben, zu 17 Prozent der FDP und zu acht Prozent der Schill-Partei. Die Grünen können auf sieben Prozent der „Enttäuschten“ zählen, eine „rechtsradikale Partei“ könnte nur drei Prozent aus der Gruppe der Enttäuschten erreichen. 49 Prozent der 1.005 befragten Wahlberechtigte sehen in Kanzler Schröder (SPD) einen Garanten für die „Stärkung von Deutschlands Ansehen in der Welt“. 42 Prozent halten seinen Herausforderer Edmund Stoiber (CSU) im Kampf gegen die Kriminalität für besonders kompetent.


 
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