© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/02 01. Februar 2002

 
Meldungen

Die Geburt des unipolaren Systems

BERLIN. Mit den politischen und ökonomischen Folgen des 11. September aus dezidiert linker Sicht beschäftigt sich das jüngste, dem Thema „Globalisierung des Terrors“ gewidmete Heft von PROKLA, der Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft (4/01). Für den Frankfurter Soziologen Joachim Hirsch war der Angriff auf Manhattan und Washington nur eine Episode im Kampf um die neue „Weltordnung“, die unter US-Hegemonie immer katastrophalere Züge annehme. Er setzt darum auf den Druck neuer, sozialer Bewegungen, die sich der US-Globalisierungspolitik im Sinne einer „radikalen Umgestaltung“ der herrschenden „Zivilgesellschaft“ widersetzen. Schließlich läge die Ursache des Konflikts der Kulturen in „unserer“ Lebensweise. Andernfalls werde, wie die Politologen Brigitte Young und Simon Hegelich (Münster) im selben Heft prophezeihen, der „Kampf gegen den Terror“ nur der „Verwirklichung eines völlig uniporalen Systems, in dem die Vereinigten Staaten im Prinzip der Gewaltmonopolist sind“ dienen.

 

Ohne Lederhosen: Die CSU des Nordens

BONN. Einem kontinuierlichen Rechtspopulismus, der „rechtskonservative und rechtsradikale Tendenzen“ integriere, fehle es in Deutschland nicht an Wählerpotential. Aber, so meint der Hamburger Politikwissenschaftler Joachim Raschke in seiner Analyse des Hanseatischen Wahlresultats, es hapere mit einer „erfolgversprechenden Verbindung von Ideologie, Organisation und charismatischem Führer“ (Blätter für deutsche und internationale Politik, Heft 1/02). Ronald Schill, ein „aus der Bahn geworfener Amtsrichter“, fehle das Format anderer Rechtspopulisten, so daß seine Partei außerhalb Hamburgs keine Chance habe.


 
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