© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/02 11. Januar 2002

 
Aufgeschnappt
Kölsche Freigiebigkeit
Matthias Bäkermann

Nachdem bereits im Dezember die Staatsanwaltschaft Köln bei der „Iranischen Flüchtlingshilfe“ eine Razzia durchführen ließ, da die auch als „Volksmudschaheddin“ bezeichnete radikal-islamische Gruppe unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung widerspräche, sind nun pikante Einzelheiten über ihre Finanzierung zu Tage getreten.

Insgesamt habe die paramilitärische Vereinigung Sozialleistungen von über 3,5 Millionen Euro erschlichen, so der Leiter der zuständigen Soko Norbert Wagner. Für mehr als zehn Waisen, die nach dem Iran-Irak-Krieg 1991 nach Köln kamen, soll die Organisation Kindergeld erhalten haben, obwohl diese nicht elternlos seien, und etwa achtzig Erwachsene erhielten Sozialhilfe, die gar nicht in Deutschland lebten.

Oberstaatsanwalt Rainer Wolf hält die Kontrollmöglichkeiten des Sozial- und Jugendamtes für „dringend überdenkenswert“. Ob mit dem betrogenen Geld auch Waffen beschafft wurden, werde noch ermittelt.


 
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