© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/02 04. Januar 2002

 
Meldungen

Jede sechste Bank in der EU verschwunden

LUXEMBURG. Die Konzentration im Bankgewerbe in den 15 EU-Ländern hat sich beschleunigt. In den vergangenen fünf Jahren ging die Zahl der Kreditinstitute um 16,5 Prozent auf etwa 8.000 zurück. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Amt der EU, Eurostat, in der Dezember-Ausgabe von Special Feature on Banking. Darin untersucht die Luxemburger Behörde Struktur, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssituation im Bankensektor. Die Zahl der Kreditinstitute in Portugal schrumpfte mit 27,5 Prozent am stärksten, in Deutschland und Frankreich waren es jeweils 18,2 Prozent, in Österreich schlossen 14,5 Prozent der Geldinstitute. Nur in Griechenland (plus 5,1 Prozent) und Irland wuchs die Zahl der Banken - hier um immerhin 35,9 Prozent. Die Gewinne der Banken stiegen 1999 auf 80 Milliarden Euro, das waren 12,5 Prozent mehr als 1998. Die Zahl der Beschäftigten in der Branche blieb nahezu unverändert.

 

Keine EU-Normen für Atomkraftwerke

BRÜSSEL. Gemeinsame EU-Sicherheitsnormen für Atomkraftwerke wird es weiterhin nicht geben. Ein entsprechender Vorschlag Österreichs scheiterte vor Weihnachten beim EU-Gipfel in Laeken. Französische EU-Diplomaten hatten schon vor dem Gipfel davor gewarnt, daß gemeinsame EU-Normen auch die Verantwortung für die EU nach sich ziehen, Sicherheitstechnik in Milliardenhöhe in den EU-Kandidatenländern mitzufinanzieren. Schwedische EU-Vertreter hielten die internationale Konvention zur nuklearen Sicherheit, die von der Internationalen Atomenergie-Organisation in Wien (IAEO) überwacht werde, für ausreichend. Zusätzliche EU-Normen seien überflüssig, die EU-Kommission könne im Rahmen des Euratom-Vertrages Inspektoren zur Sicherheitsüberprüfung in die Kernkraftwerke der EU-Mitgliedstaaten schicken. Die Bedenken in Deutschland und Österreich wegen des tschechischen AKW Temelín seien unbegründet, dort werde moderne US-Technologie eingesetzt. Im Baltikum oder in der Slowakei gebe es weit gefährlichere Atomanlagen sowjetischer Bauart. Der EU-Rat will aber „auch weiterhin ein hohes Maß an nuklearer Sicherheit in der Union gewährleisten.“

 

Australien räumt Müll aus der Antarktis

CANBERRA. Mit einer groß angelegten Umweltaktion haben die australischen Behörden vor Weihnachten Altmüll aus der Antarktis geräumt. 50 Container, in denen Abfall aus der Forschungsstation Casey abgeholt werden soll, wurden am 16. Dezember von Hobart in Tasmanien auf den Weg geschickt. Erst 1998 hatten sich alle Länder mit Stationen in der Antarktis verpflichtet, ihren Müll nicht mehr dort zu entsorgen. Auch Altmüll soll möglichst abtransportiert werden. Die Altlasten gefährden nach Angaben des Antarktis-Forschers Ian Snape die Umwelt zunehmend. Einige Stationen hätten noch immer große Müllhalden, die die Umgebung verseuchten, erklärte er der Nachrichtenagentur AP. Die Schadstoffe sickerten teilweise auch ins Meer. Die Aufräumarbeiten an der Station Casey sollen rund zwei Jahre dauern. Dabei wollen die Wissenschaftler auch Erfahrungen für weitere, größere Aktionen sammeln.

 

Zahl der Woche Über 53 Milliarden Mark an Sozialleistungen zahlten die Kommunen in Deutschland im letzten Jahr aus. Jeweils etwa 17 Milliarden Mark davon wurden für „Hilfe zum Lebensunterhalt“ und Behindertenhilfe aufgewandt. 1,1 Millionen Kinder bezogen Sozialhilfe. (Quelle: Deutscher Städtetag)


 
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