© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/01 01/02 21. Dezember / 28. Dezember 2001

 
UMWELT
Wasserkonferenz fiel ins Wasser
Volker Kempf

Bekanntlich findet nur statt, worüber in den Medien berichtet wird. So gesehen hat die Weltwasserkonferenz in Bonn vom 3. bis 8. Dezember nicht stattgefunden. Angekündigt wurde die Konferenz - per Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums.

Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Andreas Troge, ließ zudem verlautbaren: „Prinzipien und Grundsätze einer nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung sind seit langem bekannt. Jetzt kommt es überall auf der Welt darauf an, diese auch in die Praxis umzusetzen.“ Das klingt wichtig. Was sagt Greenpeace-online vier Tage nach der Konferenz dazu? Unter dem Suchbegriff „Wasserkonferenz“ gar nichts. Nichts sagt auch der BUND-online. Und das UBA sagte auch nichts, wenn man auf deren Internetseiten stöberte. Dafür ist eine 150 Seiten lange Broschüre in virtueller Vorbereitung - sogar mehrsprachig. Aber das ist auch nur eine Dokumentation mit Fallbeispielen zum Thema Wassernutzung in Deutschland, die Vorbildcharakter für andere Länder haben sollen.

Über die Wasserkonferenz handelt die Broschüre nicht. Was in Bonn beschlossen wurde, sofern etwas beschlossen wurde, bleibt also weiterhin im Dunkeln. So lebenswichtig scheint das lebenswichtige Wasser nicht zu sein. Oder doch? Das UBA bietet eine Broschüre an: „Ohne Wasser läuft nichts!“ Hier wird den Fragen nachgegangen, ob wir Wasser im Überfluß haben, ob Dünger schädlich ist und festgestellt: „weniger ist mehr“ - zumindest im privaten Gebrauch von Wasch- und Reinigungsmitteln. Wenn auch Sie noch einen guten Vorsatz für das neue Jahr suchen, wie wäre es mit Wassersparen? Tips gibt die besagte Broschüre, zu bestellen beim Umweltbundesamt, PF 330022, 14191 Berlin.


 
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