© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/01 01/02 21. Dezember / 28. Dezember 2001

 
Meldungen

König Raja wird Staats- und Religionsoberhaupt

KUALA LUMPUR. Die Oberhäupter der malaysischen Fürstenstaaten haben letzte Woche in Kuala Lumpur den Raja von Perlis, Tuanku Syed Sirajuddin, zum neuen König gewählt. Dies gab Ministerpräsident Mahathir Mohamad offiziell bekannt. Der 58jährige Raja tritt die Nachfolge des im November im Alter von 75 Jahren verstorbenen Salahuddin Abdulaziz Schah, Sultan von Selangor, an. Er ist der zwölfte Monarch seit der Gründung der islamischen „Wahlmonarchie“ im Jahre 1957. Malaysias König („Yang di-Pertuan Agong“) wird vom Rat der neun Herrscher der Sultanate Kelantan, Kedah, Pahang, Johore, Perak, Selangor und Trengganu und der Fürstentümer Perlis und Negri Sembilan für fünf Jahre gewählt. Der König symbolisiert die nationale Einheit des Vielvölkerstaates. Er ist auch nominelles Oberhaupt der sunnitischen Moslems, die 55 Prozent der 23 Millionen Einwohner ausmachen. Der Islam ist in Malaysia Staatsreligion. Das Bundesparlament hatte die umfangreichen Privilegien der Herrscherhäuser etappenweise beschnitten. Insbesondere haben die Sultane und Fürsten 1992 das Recht verloren, straffällig gewordene Mitglieder ihrer Familien zu begnadigen. Malaysia ist auf Grund seiner erfolgreichen Wirtschaft seit einigen Jahren Anziehungspunkt von vielen Wirtschaftsflüchtlingen.

 

US-Militärs planen neue „Anti-Terror-Aktion“

MANILA. Eine Sondereinheit des US-Militärs ist im Süden der Phi-lippinen eingetroffen. Es handle sich um eine Aktion im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes der US-Regierung, teilte ein Militärsprecher letzten Freitag in Zamboanga mit. Angaben über die Ziele der Mission machte er nicht. Das Militär in der Hauptstadt Manila hatte zuvor angekündigt, US-Militärberater würden die philippinische Armee in den kommenden Monaten für ihren Kampf gegen die Rebellen der Moslemgruppe Abu Sayyaf trainieren, der Verbindungen zum „Al Quaida“-Führer Osama bin Laden nachgesagt werden. Im vergangenen Jahr hatten die Moslemrebellen monatelang westliche Touristen gefangen gehalten, unter ihnen auch die Göttinger Familie Wallert.

 

Indien macht Pakistan neue Terrorvorwürfe

NEU DELHI. Für den Überfall auf das indische Parlament hat Außenminister Jaswant Singh letzten Freitag die in den Kaschmir-Konflikt verwickelten „Terrorgruppen“ Lashkar-e-Taiba und Jaish-e-Mohammed verantwortlich gemacht. Singh verlangte von der pakistanischen Regierung, die jeweiligen Anführer zu verhaften und die Konten der Organisationen einzufrieren. Bei dem Überfall hatten am 13. Dezember fünf Terroristen das Parlamentsgebäude gestürmt, sieben Menschen erschossen und mindestens 25 weitere verletzt. Die Attentäter wurden getötet. Die größte pro-pakistanische Moslem-Organisation in Kaschmir, „All Party Hurriyat Conference“, verurteilte den Anschlag scharf.


 
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