© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/01 30. November 2001

 
Meldungen

Philosoph Spaemann erhält Karl-Jaspers-Preis

HEIDELBERG. Der in Stuttgart lebende Moralphilosoph Robert Spaemann (JF 41/99) hat am Mittwoch dieser Woche den mit 10.000 Mark dotierten Karl-Jaspers-Preis von der Stadt und Universität Heidelberg erhalten. Der 1927 in Berlin geborene und in Köln aufgewachsene Spaemann lehrte an den Universitäten in Stuttgart, Heidelberg und München. Ausgezeichnet wurde er unter anderem für seine Beiträge zur aktuellen Diskussion über die ethischen Grenzen der Gentechnologie. Der Karl-Jaspers-Preis wird alle drei Jahre verliehen.

 

Fernsehen: Unterhaltung verdrängt Informationen

KÖLN. Unterhaltungsprogramme verdrängen im deutschen Fernsehen immer mehr die politischen Informationssendungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM). Der Fernsehforscher Hans-Jürgen Weiß hatte bei seiner Studie „Programmalltag in Deutschland“ die Programme von ARD, ZDF, RTL, RTL II, VOX, SAT 1, Pro Sieben und Kabel 1 untersucht. Sein Fazit: „Jedes dieser Programme ist primär unterhaltungsorientiert.“ Dabei bestehe bei RTL II und Kabel 1 die Nettosendezeit zu mehr als 90 Prozent aus Unterhaltung. Bei RTL, SAT 1, Pro Sieben und VOX seien es zwischen 75 und 80 Prozent. Aber auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF bestritten in der Hauptsendezeit etwa 60 Prozent mit Unterhaltungsangeboten.

 

Kanzler Schröder will kein Holzkreuz

BERLIN/KIRCHHEIM. Ein Holzkreuz, das zwei evangelische bayerische Kirchenvertreter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) schenkten, bekommt in Württemberg einen Ehrenplatz. Der Kanzler habe keine Verwendung dafür und nichts gegen eine sinnvolle Nutzung einzuwenden, teilte das Kanzleramt der evangelischen Martinskirchengemeinde in Kirchheim / Teck bei Esslingen mit. Das von einem Rhöner Holzschnitzer hergestellte Kreuz verstaubt seit Mitte Mai in einem Lagerraum des Regierungssitzes. Nachdem auch die Initiatoren der Spendenaktion, Dekan Michael Wehrwein (Lohr am Main) und der Leiter der Gästehäuser Hohe Rhön, Fritz Schroth (Bischofsheim), dem neuen Standort zustimmten, steht dem Umzug nichts im Wege. „Es ist besser, die Schwaben stauben das Kreuz in Berlin ab, als daß es die Putzfrauen gelegentlich im Fundus der Regierungszentrale tun“, sagte Schroth gegenüber der Nachrichtenagentur idea. Das Kreuz sollte den Regierungschef daran erinnern, daß auch die Arbeit eines Bundeskanzlers unter dem Segen Gottes stehen müsse. Die Lagerung in einem Abstellraum zeige jedoch symptomatisch, „wie unsere Gesellschaft mit ihren christlichen Wurzeln umgeht“, sagte Schroth.

 

Sprachwahrer des Jahres gesucht

ERLANGEN. Die Zeitung Deutsche Sprachwelt will den „Sprachwahrer 2001“ auszeichnen. Gewürdigt werden sollen Menschen, die sich vorbildlich für die deutsche Sprache einsetzen und sich „aus Liebe zur Muttersprache besonders gekonnt den Sprachpanschern entgegenstellen“. Vorschläge können bis zum 31. Dezember zusammen mit einer Begründung an die Schriftleitung der Deutschen Sprachwelt, Postfach 1449, 91044 Erlangen, E-Post: schrift-leitung@deutschesprachwelt.de  gerichtet werden.


 
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