© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/01 23. November 2001

 
Neulich im Internet
„Vorsprung …
Erol Stern

… durch Technik“ lautet der Slogan einer bekannten deutschen Automarke, und so verhält es sich auch derzeit in der Computerlandschaft. Bisher hinkten Computer, insbesondere PCs, ständig der Softwareentwicklung hinterher. Stets waren die Anforderungen an die Rechenleistung höher als bezahlbare Computer zu leisten vermochten, und der Spott der Amiga- und Mac-Nutzer sicher. Den PC bremste ein enormer Ballast. Auch wenn dieser noch immer schlummert, sind die heutigen Rechner (selbst Billigmodelle um 1.000,-) mehr als schnell genug für den Hausgebrauch. Einzig Videos, 3D-Spiele und Bildbearbeitung zeigen Grenzen auf. Viele machen beim Gigahertz-Wettrüsten deshalb nicht mehr mit, der Absatz stagniert. Doch alles deutet darauf hin, daß der Ressourcenhunger bald wieder immens steigen wird. Spracheingabe dürfte z.B. eines der Themen der Zukunft sein, ebenso die steigende Vernetzung und steigender Bedienungskomfort. Bill Gates sprach jüngst auf der Comdex vom „digitalen Jahrzehnt“, große Hoffnungen setzt er in tragbare Tablet-PC’s, die quasi nur aus einem Bildschirm bestehen, und „wireless LAN“ (Funkvernetzung). Dem Internethandel prophezeit er einen rasanten Anstieg. Doch mal ehrlich, was hat sich durch das Internet bisher Weltbewegendes für uns geändert? Wir sind um ein Bildungs-, Kommunikations- und Unterhaltungsmedium reicher geworden - viel mehr aber auch nicht! Das veränderte Kommunikations- und Kaufverhalten sollte nicht mit einem veränderten Leben verwechselt werden. Auch wenn ich mein Web nicht missen wollte, es geht auch mal ohne ganz gut, philosophiert Euer EROL STERN


 
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