© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/01 23. November 2001

 
Meldungen

Trinkwasserressourcen sind in großer Gefahr

PARIS. Die Qualität des französichen Trinkwassers ist in Gefahr, vor allem in der Bretagne entspricht es oft nicht den EU-Normen. Das steht in einem letzte Woche veröffentlichten Bericht des „Nationalen Evaluierungs-Rates“, der auf Drängen des Umweltministeriums von Premier Lionel Jospin in Auftrag gegeben wurde. Auf 400 Seiten mahnen die Autoren, daß die Verschmutzung durch Nitrate, Pestizide und Phosphor nicht energisch bekämpft werde. Sie fordern tiefgreifende Veränderungen in der Landwirtschaft und eine Verstärkung der Wasserpolizei. Verschmutzer sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Die Politik zum Schutz des Trinkwassers müsse radikal verändert werden. Heute sei das Wasser zwar noch überwiegend guter Qualität, doch in vielen Regionen sind die Böden so belastet, daß eine Kontaminierung des Grundwassers nicht mehr vermieden werden könne, so Denis Ballay, Experte im Landwirtschaftsministerium und einer der Autoren der Studie. In einigen Regionen müsse auch eine Verringerung der Viehbestände erreicht werden.

 

Freizeitsport gefährdet viele Vogelarten

GENF. In der Schweiz sind 40 Prozent aller Vogelarten gefährdet. Besonders kritisch sei die Situation in Feuchtgebieten und im Kulturland, meldete letzte Woche die Schweizerische Vogelwarte Sempach. Die Situation vieler Vogelarten verschlechtere sich weiter, fast 80 der 195 Brutvogelarten der Schweiz sind existenziell gefährdet. In der höchsten Gefährdungskategorie befinden sich Arten wie das Rebhuhn, die Bekassine und der Steinkauz. Besonders kritisch sei die Situation für Vögel in den zu kleinen Feuchtgebieten. Die zunehmenden Freizeitaktivitäten führten zu Störungen und damit immer größeren Problemen für viele Wasservögel. Sorge bereitete auch die Situation des Auer- und Haselhuhns sowie der Waldschnepfe. Einige Greifvogel- und Eulenarten wie etwa der Wanderfalke und der Uhu hätten sich hingegen erholt, erklärten die Naturschützer.

 

Umweltschutz mit Waffengewalt

BUKAREST. Wildererer und Umweltverschmutzer müssen in Rumänien demnächst damit rechnen, daß Beamte des Umweltministeriums in Bukarest auf sie schießen. Laut einer Meldung der amtlichen rumänischen Nachrichtenagentur Rompres von letzter Woche, will das Ministerium ein Drittel seiner Angestellten - etwa 700 Beamte - als „Umweltkommissare“ in Uniform beauftragen, über die Einhaltung der Gesetze zu wachen und dabei notfalls von ihrer Waffe Gebrauch zu machen. Erst vor kurzem hat das Landwirtschaftsministerium die Forstbeamten angewiesen, gegen illegale Holzfäller mit Schußwaffen vorzugehen. Das wilde Abholzen hat in Rumäniens Gebirgsregionen zu gefährlichen Bodenerosionen geführt.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen