© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/01 16. November 2001

 
Hollywood will in den Krieg ziehen
Studiobosse und US-Regierungsvertreter erörtern Werbestrategien zur Unterstützung der Soldaten
(JF)

Die Terroranschläge vom 11. September in New York und Washington haben die amerikanische Filmindustrie und die US-Regierung ungewöhnlich fest zusammengeschmiedet. Vergangenen Sonntag trafen sich die Studiobosse von Hollywood mit Beratern von US-Präsident George W. Bush in Los Angeles, um mit ihnen zu erörtern, welchen Beitrag Film und Fernsehen bei der Kriegsführung und Bekämpfung des Terrorismus leisten kann. Die Chefin von Paramount Pictures, Sherry Lansing, erklärte: „Wir alle haben einen unglaublichen Drang, etwas zu tun.“

Der ehemalige Jagdflieger und heutige Präsident des US-Filmverbandes Motion Picture Association of America, Jack Valenti, kündigte an, Hollywood werde zunächst eine Reihe von Werbefilmen produzieren, die auch im Ausland gezeigt werden sollen. Konkrete Filmprojekte gebe es aber bislang nicht. Gedacht werde auch an die Betreuung der US-Truppen in Übersee.

Der Schulterschluß zwischen dem liberalen Hollywood und den Republikanern wäre noch vor wenigen Wochen undenkbar gewesen. Bush-Gegner wie Barbara Streisand kämpften lautstark gegen dessen konservative Politik. Heute schmücken sich die Stars gern mit patriotischen Symbolen.


 
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