© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    44/01 26. Oktober 2001

 
Meldungen

Einwohnerzahl in Deutschland gestiegen

WIESBADEN. Die Einwohnerzahl Deutschlands ist im letzten Jahr um 96.000 auf 82,26 Millionen gestiegen. Der Zuwachs fiel geringer aus als 1999, da betrug er 126.000. Das teilte letzte Woche das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. 2000 war die Zahl der Gestorbenen um 72.000 höher als die der Neugeborenen. Im vergangenen Jahr zogen 649.000 Ausländer (darunter 79.000 Asylbewerber) nach Deutschland zu, und 562.000 verließen das Land. Somit zogen im vergangenen Jahr 86.000 Ausländer mehr zu als abwanderten. 1999 hatte der Überschuß 118.000 betragen. 192.000 Deutsche zogen zu und 111.000 wanderten ab, so daß sich ein Plus von 81.000 (1999: 84.000) ergab. Unter den Neuankömmlingen waren 96.000 Aussiedler, im Vorjahr waren es 105.000 gewesen. In den neuen Ländern und Ost-Berlin ging die Bevölkerungszahl im Jahr 2000 um 0,6 Prozent zurück, im alten Bundesgebiet stieg sie um 0,3 Prozent. Zwei Millionen der 7,3 Millionen Ausländer kommen aus der Türkei. 11,5 Prozent aus anderen Gebieten Asiens und 4,1 Prozent aus Afrika.

 

„Weder zielgenau noch verhältnismäßig“

AUGSBURG. Die bayerischen Grünen haben sich letztes Wochenende als erster Landesverband der Partei für eine Aussetzung der Bombenangriffe auf Afghanistan ausgesprochen. Sie stärkten damit auf ihrem Landesparteitag in Augsburg der Grünen-Bundesvorsitzenden Claudia Roth - gegen die Linie der Bundesregierung - den Rücken. Roth hatte in ihrer Rede am Samstag kritisiert, die von der US-Luftwaffe verwendeten Streubomben seien „weder zielgenau noch verhältnismäßig“. Vor Anbruch des Winters sei es dringend erforderlich, die Versorgung der Zivilbevölkerung in Afghanistan sicher zu stellen, so Roth. Dies sei unter Kriegsbedingungen kaum zu bewerkstelligen. Sollte die Bundeswehr an den militärischen Auseinandersetzungen beteiligt werden, so müsse „selbstverständlich das Parlament darüber entscheiden, ohne Wenn und Aber, lieber Herr Verteidigungsminister“.

 

Kwasniewski für Dialog mit Ostvertriebenen

ELBING. Vom 19. bis 21. Oktober fand in der westpreußischen Stadt der zweite Kommunalpolitische Kongreß der Landsmannschaft Ostpreußen in enger Zusammenarbeit mit dem Elbinger Oberbürgermeister Henryk Slonina statt. Etwa 70 kommunale Vertreter aus den Wojwodschaften, Kreisen und Städten der Oder-Neiße-Gebiete Polens sowie die entsprechenden ostdeutschen Heimatkreisvertreter aus der Bundesrepublik debattierten über kommunale Probleme, die EU-Osterweiterung und die Aufgaben der Gebietskörperschaften, auch unter Berücksichtigung der noch ansässigen deutschen Minderheit. In seinem Grußwort appellierte der Präsident der Republik Polen, Aleksander Kwasniewski, an die Heimatvertriebenen und ihre polnischen Partner, eine stabile Brücke zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk zu bilden.


 
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