© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/01 28. September 2001

 
Meldungen

PDS will Regulierung der Finanzmärkte

BERLIN. Anläßlich des informellen Ecofin-Treffens der EU-Wirtschafts- und Finanzminister am vergangenen Wochenende hat die PDS-Bundestagsabgeordnete Ulla Lötzer eine Regulierung der internationalen Finanzmärkte gefordert. „Vereint mit einer breiten sozialen Bewegung können Veränderungen für eine friedliche und zivile Welt erreicht werden“, meinte das Mitglied des Wirtschaftsausschusses und Sprecherin in der Enquete-Kommission Globalisierung des Bundestages. „Die jüngsten Ereignisse überschatten alle Diskussionen zur ökonomischen und sozialen Gestaltung der Globalisierung. Sie bleiben aber dringlich, denn viele Volkswirtschaften stehen am Rand der Rezession oder stecken bereits in einer Wirtschaftskrise. Daran ändern auch keine trotzigen politischen Bekundungen oder der Appell des Bundeskanzlers an die Verbraucher und Investoren, ihr Geld auszugeben“, so die aus Köln stammende frühere Aktivistin des Kommunistischen Bundes Westdeutschland (KBW). In dieser Situation wäre ein Umdenken notwendig, das die bisherige „Sachzwanglogik der Globalisierung“ hinter sich lasse.

 

Nur noch zwei Drittel sind Christen

BERLIN. Rund zwei Drittel der Bewohner Deutschlands gehören den beiden großen christlichen Kirchen an: Mit je 27,1 Millionen Mitgliedern sind die Evangelische und die Römisch-Katholische Kirche die dominierenden Religionen. Hinzu kommen einige zehntausend Anhänger kleinerer protestantischer Kirchen sowie etwa 1,2 Millionen orthodoxe Christen. Die Zahl der Muslime hat stark zugenommen: 1998 gab es über drei Millionen Anhänger islamischen Glaubens - etwa 2,1 Millionen Sunniten, zirka 500.000 Schiiten sowie 340.000 Aleviten. Mehrere hunderttausend Deutschstämmige bekennen sich zum Islam, und Zehntausende islamische Einwanderer haben sich in den letzten Jahren einbürgern lassen. Es gibt etwa 2.600 islamische Gemeinden. Die Vertreter der großen islamischen Dachverbände gründeten im Dezember 1994 den Zentralrat der Muslime in Deutschland. Der Zentralrat der Juden in Deutschland vertritt knapp 82.000 Bürger mosaischen Glaubens.

 

FDP: Eingehen auf Schill wird zum Störfaktor

BERLIN. In der Sitzung des Bundesvorstandes der Liberalen am Montag ist die Befürchtung geäußert worden, daß ein Bündnis mit Schill und ein damit möglicher Rechtsruck der FDP die Aussicht auf eine rot-gelbe Koalition im Bund schmälern könnte. Ein Mitglied der FDP-Bundestagsfraktion wies auf die Gefahren einer Koalition mit Schill hin: „Jedes Mal, wenn wir rechtsstaatliche Positionen vertreten, wird uns der Ruf: ’Schill!, Schill!‘ entgegenhallen.“ Der innenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Max Stadler, warnte seine Partei vor einem Rechtskurs als Konsequenz aus dem Wahlerfolg Schills: „Wir dürfen auf keinen Fall Schills Positionen nachahmen“, betonte er.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen