© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/01 21. September 2001

 
Meldungen

Hamburger Wahlkampf gewinnt an Schärfe

HAMBURG. Der Wahlkampf in der Hansestadt hat trotz gegenteiliger Ankündigungen an Schärfe gewonnen. Die Vernachlässigung der inneren Sicherheit habe es den Terroristen erleichtert, Hamburg als „ein Zentrum zur Vorbereitung der Anschläge“ nutzen zu können, sagte CDU-Spitzenkandidat Ole von Beust. Jetzt müßten die Kompetenzen von Polizei und Verfassungsschutz deutlich ausgeweitet werden. Die SPD wies die Vorwürfe als ungeheure Schamlosigkeit zurück. Als ein „Schlafzimmer für Terroristen“ bezeichnete FDP-Spitzenmann Rudolf Lange die Hansestadt. „Hamburgs Ruf ist dadurch lädiert, daß es hier zu viel Sicherheit für Terroristen und zu wenig Sicherheit für die Bürger gegeben hat". SPD und Grüne seien unfähig, die Bürger zu schützen. Lange sagte, daß er im Falle einer „bürgerlichen Mehrheit“ Verhandlungen mit der Partei des Juristen Ronald Schill nicht mehr ausschließe, dem verschiedene Umfragen bis zu 15 Prozent der Stimmen vorhersagen.

 

60 Prozent der Firmen haben keinen über 50

NÜRNBERG. In fast 60 Prozent der deutschen Betriebe gibt es keine Beschäftigten über 50 Jahre mehr. Das hat eine aktuelle Repräsentativerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesanstalt für Arbeit ergeben. Die Zahl nachwachsender junger Arbeitnehmer werde allerdings in naher Zukunft zurückgehen, warnte die Nürnberger Bundesbehörde. Lebensältere müßten sowohl in der innerbetrieblichen Weiterbildung als auch bei Neueinstellungen wesentlich stärker berücksichtigt werden als in der Vergangenheit. Die Behörde wies auf ihre Informationskampagne „50plus-die können es“ hin. In fast zweihundert Inserat-Schaltungen in Politik- und Wirtschaftsmagazinen soll in den nächsten Wochen für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer geworben werden. Rund 30 Prozent aller Arbeitslosen in Deutschland sind über 49 Jahre alt. Ihr Anteil an den Langzeitarbeitslosen ist mit fast 50 Prozent überdurchschnittlich hoch.

 

PDS stellt jetzt auch Landrat auf Rügen

SASSNITZ. Nach der Landrätin von Ostvorpommern, Barbara Syrbe, gewann am Sonntag mit Kerstin Kassner nun auch die zweite PDS-Politikerin eine Landratswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Die 43jährige, die seit 1999 Vizepräsidentin des Schweriner Landtages ist, konnte sich im vierten Wahlgang mit 53 Prozent gegen Herbert Dobelstein (CDU) durchsetzen. Mit dem Wahlsieg der Diplomökonomin endete ein fünfmonatiger Wahlkampf, der bereits im Mai begann, als die frühere Volkskammerabgeordnete zusammen mit Ferdinand Pieper (CDU) in die Stichwahl kam. Pieper zog jedoch kurze Zeit später seine Kandidatur zurück, woraufhin die PDS-Politikerin bei den Stichwahlen am 20. Mai an einer zu geringen Wahlbeteiligung von 12,4 Prozent scheiterte. Kassner wurde im 4.Wahlkampf von der SPD unterstützt. Die Wahlbeteiligung lag bei nur 29,7 Prozent.


 
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