© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/01 31. August 2001

 
Meldungen

IT-Stellenangebote gehen stark zurück

HAMBURG. Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Bereich der Informationstechnologie (IT) ist in diesem Jahr laut einer Studie drastisch zurückgegangen. In den ersten sieben Monaten veröffentlichten Tageszeitungen nur noch 50.889 IT-Stellenangebote - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein Rückgang um fast 22 Prozent. Das berichtet die Fachzeitschrift Computerwoche unter Berufung auf eine Analyse des Marktforschungsunternehmens EMC/Adecco. Einen besonders starken Rückgang verzeichnete die Telekommunikationsbranche. Schon im Mai hatte die Computerwoche berichtet, daß im ersten Quartal 2001 nur noch 28.820 IT-Jobs ausgeschrieben waren - acht Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Selbst der Branchenverband Bitkom - Mitinitiator der „Green Card“ - hat seine Prognosen zurückgenommen und geht statt von vier Prozent nur noch von zwei Prozent Stellenzuwachs aus.

 

40.000 neue Sender bringen Elektrosmog

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat letzte Woche wirksame Maßnahmen gegen die steigende Belastung durch elektromagnetische Strahlung gefordert. Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer, erklärte: „Betroffene klagen bereits jetzt über Kopf- und Gelenkschmerzen, Atembeschwerden und Schlafstörungen. Die zulässigen Strahlungswerte müssen deshalb um den Faktor zehntausend abgesenkt und deutlich größere Sicherheitsabstände zu Sendeanlagen vorgeschrieben werden.“ Daher sollte der Abstand von einem UMTS-Sender zu Wohngebäuden mindestens 60 Meter betragen. Bei Fernsehsendern dürfe er 4.500 Meter, bei schwachen Radiosendern 1.800 und bei starken sogar eine Entfernung von 6.000 Metern nicht unterschreiten. Bernd Müller, BUND-Experte für Elektrosmog: „Allein für den Aufbau des UMTS-Netzes brauchen die Betreiber mindestens 40.000 neue Sendeanlagen in Deutschland. Bisher bedürfen die Anlagen aber nicht mal einer Genehmigung. Hier ist ein strengeres Baurecht gefragt, das auch den Anwohnern ausreichendes Mitspracherecht einräumt.“ Wirtschaftsminister Werner Müller hatte zuvor angekündigt, daß der Bau von Sendeanlagen künftig genehmigt werden muß.

 

Rot-grüner Streit um Alpen-Transit

PARIS. Die Wiedereröffnung des seit dem Brand vom März 1999 gesperrten Montblanc-Tunnels sorgt für Streit: Der grüne Umweltminister Yves Cochet beharrte letzten Freitag darauf, daß die Bedingungen für den Neustart des Alpentransit zwischen Frankreich und Italien noch nicht erfüllt seien. Der kommunistische Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot hatte Cochet mangelnde Sachkenntnis vorgeworfen und die Öffnung für Ende des Jahres in Aussicht gestellt. Kürzlich hatten sich drei französische Anrainergemeinden mit großer Mehrheit gegen die Wiederaufnahme des Schwerlastverkehrs ausgesprochen. Der Chef des Spediteurverbands FNTR, Rene Petit, forderte in La Tribune die Öffnung des Tunnels und weitere neue Transitstrecken.

 

Zahl der Woche

436.182 (13,1 Prozent) der 3,38 Millionen am 30. Juni in Berlin gemeldeten Einwohner waren Ausländer: 126.050 stammten aus der Türkei, nur 67.633 aus der EU. Die höchste Ausländerquote mit 32,9 Prozent hat Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf nur 3,1 Prozent. (Quelle: Statistisches Landesamt)


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen